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Berufsförderungsinstitut (bfi)

Bereits in der Ersten Republik entfalteten die 1920 gegründeten Arbeiterkammern vielfältige Aktivitäten im Kultur- und Bildungsbereich, wobei sie eng mit den Volkshochschulen zusammenarbeiteten.

1959 gründeten die Gewerkschaften und die Arbeiterkammern das Berufsförderungsinstitut, um die bisher von beiden Seiten durchgeführten Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zusammenzufassen. In den 60er Jahren nahm das Berufsförderungsinstitut eine sehr positive Entwicklung, indem es gelang, die Entwicklungen in der Berufswelt rechtzeitig zu antizipieren und die entsprechenden Bildungs- und Schulungsangebote zu präsentieren. Die Schulungshäuser der Gewerkschaften und der Arbeiterkammern konnten dabei als materielle Infrastruktur benutzt werden. Die Neustrukturierung der Arbeitsmarktförderung in den 70er Jahren ermöglichte dem Berufsförderungsinstitut einen großzügigen Ausbau von Weiterbildungseinrichtungen vor allem in dünner besiedelten Gebieten sowie die Modernisierung der Ausstattung mit Maschinen und Geräten, um einen zeitgemäßen Unterricht zu gewährleisten.

Das Ende der Vollbeschäftigung in den 80er Jahren stellte das Berufsförderungsinstitut zunehmend vor die Aufgabe, in langfristigen Schulungsmaßnahmen Langzeitarbeitslose in neue Berufsfelder einzuführen und auf diese Weise ihre Chancen auf einen Wiedereintritt in die Berufstätigkeit zu ermöglichen. Um flexibler auf die auftretenden Bedürfnisse reagieren zu können, wurde in den 90er Jahren auch eine tiefgreifende Organisationsreform durchgeführt. Das bfi-Österreich wurde zu einem Dachverband umgestaltet, dessen Mitglieder die neu organisierten bfi-Landesvereine sind. Lediglich das bfi-Salzburg blieb eine Abteilung der Salzburger Arbeiterkammer. Seine Modernität und Flexibilität macht das Berufsförderungsinstitut zu einem wichtigen Schulungspartner des Arbeitsmarktservice (AMS). Mit dem Erlass des Fachhochschulgesetzes im Jahr 1990 richtete auch das Berufsförderungsinstitut eine Fachhochschule ein, die mehrere Studiengänge mit Abschluss als Bakkalaureus oder Magister (FH) anbieten.

1975 wurde zur Förderung der beruflichen Integration von Menschen mit Behinderung in Linz das Berufliche Bildungs- und Rehabilitations-Zentrum (BBRZ) gegründet. Mit seinen Zweigstellen in Wien und in der Steiermark entwickelte sich das BBRZ zum österreichweit größten Schulungsträger im Bereich der beruflichen Rehabilitation und Integration.