Ring Österreichischer Bildungswerke
Der Ring österreichischer Bildungswerke wurde im Jahr 1956 als Dachverband dreier bundesweit organisierter Arbeitsgemeinschaften, nämlich
• des Verbandes Österreichischer Bildungswerke,
• der Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Bildungswerke Österreichs,
• der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Bildungswerke
gegründet.
Zu den Gründungsvätern des Ring österreichischer Bildungswerke zählen unter anderen
Aldemar Schiffkorn,
Ernst Wenisch, Eduard Seifert, Hans Lechner, Heinrich Gleissner, Franz Mittermayr, Otto Mauer,
Ignaz Zangerle, Erwin Schneider und Gottfried Fitzer.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten sich vor allem in großstadtfernen Landesteilen Gruppen, Vereine und Arbeitsgemeinschaften, die an Tradition der volkskulturellen Bildungseinrichtungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts anknüpfen wollten, formiert. Ihre Bildungsziele waren nicht in erster Linier wissenschaftliche und technische Bildung und Ausbildung, sondern mehr die Pflege der emotionalen Komponenten des menschlichen Seelenlebens. Heimatverbundenheit, Brauchtumspflege, Volkskunst sowohl auf dem Gebiet der bildenden als auch der darstellenden Kunst sowie der Musik und die religiöse Verankerung der Weltanschauung galten als die Grundlagen einer gefestigten Persönlichkeit. Von dieser Basis ausgehend sollte der Mensch unter Wahrung seiner Identität und Individualität den Zugang zur modernen Welt finden.
Im Jahre 1960 gründete der Ring Österreichischer Bildungswerke zur theoretischen Vertiefung seiner Bildungsarbeit in Salzburg die „Arbeitsstelle für Grundlagenforschung der Erwachsenenbildung“, die zwei Jahre später in „Institut für Grundlagenforschung der Erwachsenenbildung“ umbenannt wurde. Wenig später erfolgte eine weitere Umbenennung in „Institut für Erwachsenenbildung“.
Im Jahr 1997 erfuhr der Ring Österreichischer Bildungswerke weitgehende strukturelle Änderungen. Die Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Bildungswerke verließ den Ring und wurde Mitglied im Forum Katholischer Erwachsenenbildung. Dafür traten in den folgenden Jahren
• die Arbeitsgemeinschaft für regionale Kultur und Bildung,
• der Koordinationsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit,
• die Europa-Akademie Dr. Roland,
• der Katholische Familienverband
als ordentliche beziehungsweise außerordentliche Mitglieder bei.
Unter der Trägerschaft des Ringes Österreichischer Bildungswerke, des Forums Katholischer Erwachsenenbildung und der Niederösterreichischen Landesakademie wurde im Jahr 1998 das Österreichische Institut für Erwachsenenbildung, nun mit Sitz in St. Pölten neu gegründet. Das Institut unterstützt die Arbeit der Trägerverbände und Mitglieder des Ringes mit Forschungen zu den Themen: Instrumente der Bildungsbedarfserhebung, Genderforschung, Informelles Lernen, Lokale und Regionale Bildung, Bildungsarbeit mit Seniorinnen und Senioren, Volksmusik und Lernpotentiale (EU-Projekt). Außerdem befasst sich das Institut mit theoretischen Fragen zur allgemeinen Erwachsenenbildung, mit Kommentaren zu politischen Konzepten (EU-Memorandum über lebenslanges Lernen), Lerntransfer, Umweltbildung und mit Fragen der Fort- und Weiterbildung sozialer Tätigkeiten sowie Qualitätssicherung.
Weiterführende Literatur:
Altenhuber, Hans (Hg.), Situation und Trends der Erwachsenenbildung in Österreich, Wien 1975.
Arnold, Karl/Blaschek, Hannelore/Piskaty, Georg: Organisation und Ziele der Erwachsenenbildung in Österreich, Wien 1977.
Blaschek, Hannelore: 30 Jahre Institut für Erwachsenenbildung im Ring Österreichischer Bildungswerke. In: Mitteilungen des Vereins zur Geschichte der Volkshochschulen, 3. Jg. 1992, H. 4, 16-18.
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