Karl Lugmayer
1892-1972
Karl Lugmayer wurde im oberösterreichischen Ebensee in eine Beamtenfamilie geboren. Nach dem Gymnasium in Linz studierte er in Wien klassische und romanische Philologie und legte die Lehramtsprüfung für Latein und Französisch ab. Er wurde Mittelschullehrer, engagierte sich daneben in der christlichen Gewerkschaft und war bald Ideologe und Programmatiker des christlichsozialen Lagers. Von Lugmayer stammt der Vorentwurf zum 1923 beschlossenen „Wiener Programm“ der christlichen Arbeiterbewegung.
1923 wurde Lugmayer Volksbildungsreferent für Niederösterreich und schloss bald darauf ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an. 1934 wurde er Volksbildungsreferent für Wien und war an der Gründung einer
jüdischen Volkshochschule maßgeblich beteiligt. 1938 wurde er von den Nationalsozialisten zwangspensioniert. 1945 war er an der Gründung der Österreichischen Volkspartei beteiligt, er zählt zu den Mitbegründern des Österreichischen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbundes und wurde Unterstaatssekretär im Staatsamt für Volksaufklärung, Unterricht und Erziehung. Bis 1958 verblieb er als Beamter im Unterrichtsministerium und machte sich um den Aufbau des Hochschulwesens verdient.
Nach 1945 war Lugmayer in vielfältiger Weise volksbildnerisch tätig. Er war Vorstandsmitglied der Künstlerischen Volkshochschule seit ihrer Gründung im Jahr 1947 bis 1972. Er gehörte dem Zentralvorstand des
Verbandes Wiener Volksbildung an. Lugmayer starb in Wien.
Weiterführende Literatur:
Franz Lugmayer, Karl Lugmayer. Sein Weg zu einer neuen Ordnung (= Reihe Kurzbiographien), Wien: Verlag des Karl von Vogelsang-Institut 1990, 81 S.