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Skandinavien

„Folkehøjskole“

Die moderne Volkshochschule hat ihren Ursprung im Norden Europas. Das Ziel der skandinavischen Volksbildung in Dänemark, später auch in Schweden, Norwegen und Finnland war das der allgemeinen Menschenbildung. Ihr Ort war die Volkshochschule („Folkehøjskole“), die sich aus den Quellen der bäuerlichen Arbeitsverfassung speiste, und von Nikolaj Frederik Severin Grundtvig, dem „Vater der nordischen Volkshochschule“, in ein konkretes Konzept gegossen worden war.

Die nordische Volkshochschule war gewissermaßen eine „Bauernschule“. Denn die meisten TeilnehmerInnen kamen aus dem selbstständigen kleinen und mittleren Bauernstand. Diese soziale Trägerschicht der skandinavischen Volkshochschule wollte durch Bildung zur Ausübung ihrer sozialen und politischen Rechte in Gemeinde und Volksvertretung befähigt werden. Dabei war der Unterricht nicht primär intellektuell ausgerichtet. Er zielte auch auf das „Gefühl“ und die innere „Erbauung“, mittels der eine Stärkung des nach dem verlorenen Krieg von 1864 angeschlagenen Gemeinschaftssinns bewirkt werden sollte. Die Volkshochschule wurde so zu einem Mittelpunkt nicht nur der Bildung, sondern auch der Geselligkeit im ländlich-dörflichen Leben. Daneben entfaltete sich in Schweden und Norwegen bereits früh auch ein staatlich unterstütztes volkstümliches Vortragswesen.

Roedding_Hoeiskole Die „Höiskole“ in Rödding