Martin betet jetzt zu Allah | ||
50. Fernsehpreis, 2017 Auszeichnung in Sparte Dokumentation |
||
Sendeleiste: | Am Schauplatz | |
---|---|---|
Sender: | ORF | |
Personen: | Mag.a Julia Kovarik | |
Ausstrahlungsdatum: | 24.08.2017 | |
Sendedauer: | 49 Minuten | |
Inhalt: | Julia Kovarik hat für die Am Schauplatz-Reportage „Martin betet jetzt zu Allah“ den Alltag eines ehemaligen Barkeepers, der sich einer ultrakonservativen Strömung des Islam, zugewandt hat, dokumentarisch festgehalten. Selten zuvor hat das Fernsehpublikum so authentische Einblicke in die Konvertiten- und Salafisten-Szene in Wien bekommen. Kovarik lässt sich auf ihre Protagonisten ein, und dokumentiert deren Gedankenwelt. Ohne mit dem erhobenen Zeigefinger zu arbeiten, legt sie Schicht um Schicht die barbarische Denkweise von Martin und seinen Freunden bloß. Sie zeigt, dass radikale faschistische Ideen gleich nebenan im freundlichen Schrebergarten-Umfeld gedeihen können, und wie unauffällige Mitbürger plötzlich zu geachteten Wortführern in der Islamistenszene werden. Die Kamera ist quasi live dabei, wie ein solcher „Scheich“ Jugendliche, die in seiner Moschee nach Orientierung suchen, in seinen Bann zieht. Mechanismen der Verführung und der Radikalisierung werden sichtbar. Besonders erschreckend ist die offensichtliche Formbarkeit der jungen Männer. Man kann sich ausmalen, wie einige von ihnen wohl agieren würden, wenn sie einem noch radikaleren Prediger in die Hände fielen. Der salafistische „Scheich“ sagt einen Schlüsselsatz: „Es gibt einen Wettlauf zwischen mir und den dschihadistischen Predigern. Wer bekommt den Jugendlichen?“ Am Ende bekommt das Publikum eine Ahnung, wie es passieren kann, dass junge Menschen innerhalb kurzer Zeit zu fanatischen Gotteskriegern werden können. |