Knowledgebase Erwachsenenbildung
 

Fernsehpreise

Datenbank zum Fernsehpreis der Erwachsenenbildung. Suchen Sie nach nominierten und ausgezeichneten Sendungen, nach Personen und Preisreden.

[ WENIGER … ]

Der Fernsehpreis der Erwachsenenbildung wird von den zehn Verbänden der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) gestiftet. Verliehen wird der Preis in drei Sparten:
Dokumentation, Fernsehfilm/Serien, Sendeformate/Sendereihen.

Das für die Organisation zuständige Sekretariat liegt in den Händen des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen (Dr. Gerhard Bisovsky, Christine Rafetseder).

[ WENIGER … ]

Nominierte Sendungen

Alfred Adler und die pädagogische Revolution
52. Fernsehpreis, 2019
Auszeichnung in Sparte Dokumentation
Sendeleiste: zeit.geschichte
Sender: ORF III
Personen: Mag.a Patrice Fuchs
Ausstrahlungsdatum: 09.02.2019
Sendedauer: 44 Minuten
Inhalt: In der Geschichte des österreichischen Fernsehens wurde der Persönlichkeit Alfred Adlers noch nie ein Film oder längerer Beitrag gewidmet. Dieser Film war lange überfällig. Die Bemühungen diesen Film zu realisieren dauerten seit 2015 an.
Alfred Adler der Begründer der Individualpsychologie, ist einer der 2 wichtigsten Psychotherapeuten Österreichs. Neben Sigmund Freud, wurden auch seine Theorien weltbekannt. Begriffe wie Minderwertigkeitskomplex und Kompensation, Überlegenheitsstreben werden heute weltweit in allen psychotherapeutischen Schulen angewandt.
Seine Theorie beschäftigt sich vor allem mit einer Frage:
Wie der Mensch mit den vielen Unzulänglichkeiten umgehen soll, die ihm mitgegeben sind. Wie kann er lernen konstruktiv an seinen Schwächen zu arbeiten oder sie als solche zu akzeptieren, anstatt destruktive und neurotisierende Wege zu suchen um sich über seine Minderwertigkeitsgefühle zu erheben.
Adler war überzeugt, dass Menschen, die ihre Minderwertigkeitsgefühle ohne Angst annehmen können und den Mut entwickeln an seinen Schwächen zu arbeiten, auch gemeinschaftlichere zufriedenere Menschen seien. Um starke und gerechte Demokratien zu entwickeln, brauche es reife und konstruktive Mitmenschen.
Alfred Adler legte den Grundstein für die Sozialarbeit und Soziologie. Über 100 Elternberatungsstellen wurden in Wien auf Adlers Initiative begründet. SchülerInnen von Adler arbeiteten für die Jugendwohlfahrt gemeinsam mit Arbeiterfamilien, um sie zu stabilisieren. Die Studie von den Arbeitslosen im Marienthal wurden von IndividualpsychologInnen durchgeführt.
Er nahm maßgeblichen Einfluss auf das Schulsystem und der Entwicklung des neuen Jugendstrafrecht teil.
Seine Vorträge in den Wiener Volkshochschulen waren stets ausverkauft. Die Menschen standen Schlange bis auf die Gasse. Vor allem alleinerziehende Kriegswitwen kamen mit ihren verwahrlosten Kindern und wollten Rat. "Professor Alfred Adler" suchte mit den Kindern direkt das Gespräch. Zur damaligen Zeit war das sehr ungewöhnlich. Ein weltberühmter Professor, der sich einem kleinem verhaltensauffälligem Arbeiterkind widmet? Um so wirkungsvoller waren seine Worte.
Alfred Adlers Theorien waren in den 20er Jahren weltweit populär. Er befand sich fast durchgehend auf Vortragsreise. In Österreich war er eine Größe. Durch seinen frühen Tod in den 30er Jahren und durch den 2. Weltkrieg, der den Glauben an das Gute im Menschen stark schwächte, geriet Adler in Vergessenheit.
In Österreich sind seine berühmtesten Schüler Viktor Frankl und Erwin Ringel.
Im Jahr 2020 wäre Alfred Adler 150 Jahre alt geworden.