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Fernsehpreise

Datenbank zum Fernsehpreis der Erwachsenenbildung. Suchen Sie nach nominierten und ausgezeichneten Sendungen, nach Personen und Preisreden.

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Der Fernsehpreis der Erwachsenenbildung wird von den zehn Verbänden der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) gestiftet. Verliehen wird der Preis in drei Sparten:
Dokumentation, Fernsehfilm/Serien, Sendeformate/Sendereihen.

Das für die Organisation zuständige Sekretariat liegt in den Händen des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen (Dr. Gerhard Bisovsky, Christine Rafetseder).

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Nominierte Sendungen

Leben unter den Taliban
55. Fernsehpreis, 2022
Auszeichnung in Sparte Dokumentation
Sendeleiste: kreuz und quer
Sender: ORF
Personen: Mag. Christoph Guggenberger; Mag.a Rosa Lyon; Mag. Helmut Tatzreiter
Ausstrahlungsdatum: 20.09.2022
Sendedauer: 35 Minuten
Inhalt: Seit dem Rückzug der internationalen Truppen im Herbst 2021 herrschen in Afghanistan wieder die Taliban. Das vielfältige Land mit seiner jahrtausendealten Kultur stand in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark unter westlichem Einfluss: Bildung wurde großgeschrieben – für Männer wie für Frauen. Radio- und Fernsehsender etablierten sich, ebenso eine reiche Kulturszene. Das Leben fand auf der Straße statt.

Wie leben die Menschen nun erneut unter den Taliban, die sich als Hüter des wahren Islam sehen? Es ist still geworden. Wenig Lachen, kaum Ausgelassenheit und Lebensfreude. Es sind weniger Menschen im öffentlichen Raum – vor allem weniger Frauen. Viele dürfen nun nicht mehr arbeiten, Mädchen ab der siebenten Schulstufe können in den meisten Provinzen nicht zur Schule gehen. Einige Radio- und Fernsehstationen mussten schließen, Musik und Unterhaltung sind streng verboten. Nachrichten sind zwar nach wie vor erlaubt, doch die Freiheiten in der Berichterstattung werden täglich stärker eingeschränkt. Das Leben ist vom Mangel bestimmt, von Leere und von fehlenden Perspektiven. Allen voran vom Loch im Bauch. Bis vor einem Jahr haben internationale Hilfsgelder beinahe die Hälfte der afghanischen Wirtschaft ausgemacht. Seit die Sanktionen der internationalen Gemeinschaft in Kraft sind und die Gelder nicht mehr fließen, ist die Wirtschaft im freien Fall. Der Großteil der Bevölkerung ist arbeitslos, jeder zweite Mensch auf Hilfen angewiesen. Die Vereinten Nationen haben vorerst eine humanitäre Katastrophe verhindert. Doch der nächste harte Winter steht bevor.

ORF-Reporterin Rosa Lyon war zwei Wochen lang in Afghanistan. Für ihre Reportage „Leben unter den Taliban“, die „kreuz und quer“ am Dienstag, dem 20. September 2022, um 22.50 Uhr zeigte, hat sie mit vielen Menschen gesprochen - unter anderem mit dem höchsten Vertreter der Vereinten Nationen und hochrangigen Taliban.