Zwischen Kreuz und Galgen - Der Publizist Kurt Neumann und der Februar 1934 |
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17. Radiopreis, 2014 Sparte Bildung (Eduard Ploier Preis) |
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Sendeleiste: | Tonspuren | |
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Sender: | Ö1 | |
Personen: | Dr.in Helene Belndorfer; Alfred Koch | |
Ausstrahlungsdatum: | 10.02.2014 | |
Sendedauer: | 40 Minuten | |
Inhalt: | "Zwischen Kreuz und Galgen." Der Publizist Kurt Neumann, der Februar 1934 und sein Roman "Gefangen zwischen zwei Kriegen". Feature von Helene Belndorfer und Alfred Koch "Aufruf zum Generalstreik! Alles heraus zum Kampf gegen den Faschismus", schrieb der leitende Redakteur Kurt Neumann am 12. Februar 1934 in einer Sonderausgabe des sozialdemokratischen Grazer "Arbeiterwillen". "Anstiftung zum Aufruhr" lautete die schwerwiegende Anklage gegen ihn. Dem steirischen Bürgersohn, der sich der Arbeiterbewegung verschrieben hatte, drohte das Todesurteil durch das Standgericht. Als Zeit "zwischen Kreuz und Galgen" hielt er diese Februartage nach seiner Flucht aus Österreich im Roman "Gefangen zwischen zwei Kriegen" fest. 80 Jahre nach den Februarkämpfen 1934 und 30 Jahre nach seinem Tod stellen die "Tonspuren" einen Autor vor, der selbst Protagonist der Zeitgeschichte war und aus sich eine Romanfigur machte, um über sich und die Zeit reden zu können. Die Botschaften aus dem Exil hätten der Nachkriegsgesellschaft zugestellt werden sollen, aber erst 2012 erschien Neumanns Roman im Grazer Clio-Verlag. "Aus einem brisanten politischen Zeitroman war ein zeithistorischer Roman, aus der Anklageschrift von einem Überlebenden des österreichischen Bürgerkriegs und der Annexion von 1938, das Panorama einer Epoche geworden", schreibt Christian Teissl im Nachwort. Er hat den Roman gemeinsam mit dem Historiker und Verleger Heimo Halbrainer herausgegeben. Mit literarischen Bildern, die tiefe gesellschaftliche Gräben illustrieren, Erinnerungen des Autors und biografischen Fakten öffnen die "Tonspuren" Fenster in eine Zeit, die durch das Versagen der maßgeblichen Akteure in Politik und Wirtschaft auf die Katastrophe zusteuerte: "Als habe sich die österreichische Leere, die österreichische Blindheit und Hoffnungslosigkeit bereits über die ganze Welt ausgebreitet". Die komplette Sendung können Sie bis 22.1.2015 hören auf: http://insider.orf.at/stories/kultur/radiopreis+15629 |
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