Sprechen über 1945. Erinnerung im Wandel der Bewertung |
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23. Radiopreis, 2020 Sparte Information |
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Sendeleiste: | Moment | |
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Sender: | ORF/Ö1 | |
Personen: | Matthias Däuble, MA; Mag. Andrea Hauer; Thomas Haunschmid; Lukas Tremetsberger | |
Ausstrahlungsdatum: | 07.2020 | |
Sendedauer: | 25 Minuten | |
Inhalt: | Eine Reihe in Ö1 Moment, 13. – 17. Juli 2020 Wie ändert sich das Sprechen über die Zeit des Nationalsozialismus, den Krieg und das Kriegsende? Mehr noch: Wie ändert sich im Lauf der Jahre, wie zeitgeschichtliche Erinnerungen verstanden, kontextualisiert und beurteilt werden? Beide Perspektiven werden in einer fünfteiligen Sendereihe zusammengeführt. Zuerst sind Erzählungen von Zeitzeug*innen zu hören, aufgenommen im Jahr 2005 in Zusammenarbeit mit der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen der Universität Wien. Darauf folgen weiterführende Erläuterungen und Einordnungen durch die Zeithistorikerin Heidemarie Uhl. Das Hören beider Elemente hintereinander macht deutlich, wie sehr sich schon in vergleichsweise wenigen Jahren die kritische und insbesondere wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der erinnerten Lebenswelt verändert hat. Die Gegenüberstellung wirft außerdem grundlegende Fragen nach Bedeutungen und Funktionen erzählter Erinnerung auf. Folge 1, 13. Juli 2020: Von der Seele schreiben. Aufgezeichnete Erlebnisse von zwei Kriegskindern. Im anschließenden Studiogespräch bringt die Historikerin Heidemarie Uhl diese Schilderungen in einen aktuellen zeitgeschichtlichen Kontext und spricht über die heilsame Funktion des Niederschreibens. Gestaltung: Matthias Däuble & Lukas Tremetsberger Folge 2, 14. Juli 2020: Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft. Wie ein Ehepaar und eine Tochter die Heimkehr der Männer 1945 erlebten. Heidemarie Uhl bringt diese Schilderungen unter anderem in Zusammenhang mit Heimkehrer/innen aus Konzentrationslagern, über deren Schicksal man weit weniger wissen wollte im Nachkriegs-Österreich. Gestaltung: Thomas Haunschmid & Lukas Tremetsberger Folge 3, 15. Juli 2020: Die Schweiz als Schlaraffenland für unterernährte und vom Krieg gezeichnete Kinder aus Österreich. Im anschließenden Studiogespräch geht es unter anderem um die emotionale Ambivalenz zwischen den Bindungen an neue Pflegeltern und denen an die Eltern in Österreich. Gestaltung: Matthias Däuble und Lukas Tremetsberger Folge 4, 16. Juli 2020: Von singenden Flaksplittern, beinahe amputierten Armen und Röcken aus Soldatenmänteln. Die Schilderungen werden anschließend in einen aktuellen zeitgeschichtlichen Kontext gestellt, Heidemarie Uhl spricht über Möglichkeiten, Potentiale und Grenzen von Oral History im Zusammenhang mit traumatischen Ereignissen. Gestaltung: Andrea Hauer und Lukas Tremetsberger Folge 5, 17. Juli 2020: Erbsen mit Wurm, Brennesselspinat und US-Fischdosen - Lebensmittel nach dem Kriegsende. Abschließend bringt Heidemarie Uhl diese Schilderungen wieder in einen aktuellen zeitgeschichtlichen Kontext und spricht etwa über Essen als Disziplinierungsinstrument - eine Haltung, die eine ganze Generation geprägt hat. Gestaltung: Andrea Hauer und Lukas Tremetsberger |
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