Anna Mayrs Buch "Die Elenden" |
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24. Radiopreis, 2021 Sparte Dokumentation, Information |
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Sendeleiste: | Vor Ort | |
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Sender: | Freier Rundfunk Oberösterreich, Freies Radio Salzkammergut | |
Personen: | Christian A. Aichmayr | |
Ausstrahlungsdatum: | 28.01.2021 | |
Sendedauer: | 60 Minuten | |
Inhalt: | Faul. Ungebildet. Desinteressiert. Als Kind von zwei Langzeitarbeitslosen weiß Anna Mayr, wie falsch solche Vorurteile sind, was sie nicht davor schützte, dass ein Leben auf Hartz IV ein Leben mit Geldsorgen ist und dem Gefühl, nicht dazu zu gehören. Früher schämte sie sich, dass ihre Eltern keine Jobs haben. Heute weiß sie, das unsere Gesellschaft Menschen wie sie braucht: Als drohendes Bild des Elends, damit alle anderen wissen, das sie das Richtige tun, nämlich arbeiten. In ihrem kämpferischen thesenstarken Buch zeigt Mayr, warum wir die Geschichte der Arbeit neu denken müssen: Als Geschichte der Arbeitslosigkeit. Und auch, wie eine Welt aussehen könnte, in der wir die Elenden nicht mehr brauchen, um unserem Leben Sinn zu geben. Wir leben und arbeiten so, weil wir in einer Welt leben, die von Kategorien Ware, Lohnarbeit und Wert beherrscht werden; wobei diese Konzepte nicht nur in unserer Wahrnehmung zu einer Art vermeintlich unverrückbarem Naturzustand geronnen sind, sondern auch materiell in einer historischen Herausbildung gesellschaftlicher Arbeitsteilung. Vielleicht ist es auch dieses Gefühl, das sie daran hindert, die Fragen etwas grundsätzlicher zu stellen. Aber auch das ist nachvollziehbar. In einer Zeit, in der es als mutig gilt, sozialdemokratische Forderungen zu stellen, gelten jene als komplett verrückt, die mehr als das fordern. |
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