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Radiopreise

Datenbank zum Radiopreis der Erwachsenenbildung. Suchen Sie nach nominierten und ausgezeichneten Sendungen, nach Personen und Preisreden.

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Der Radiopreis der Erwachsenenbildung wird in den fünf Sparten Information, Kultur, Bildung/Wissenschaft, Interaktives/Experimentelles und Sendereihen/Themenschwerpunkte vergeben. Der Preis in der Sparte Bildung/Wissenschaft ist nach dem verstorbenen Erwachsenenbildner und ORF-Kurator Eduard Ploier benannt. Gestiftet wird der Preis von den zehn Verbänden der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ).

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Nominierte Sendungen

Anna Mayrs Buch "Die Elenden"

24. Radiopreis, 2021
Sparte Dokumentation, Information
Sendeleiste: Vor Ort
Sender: Freier Rundfunk Oberösterreich, Freies Radio Salzkammergut
Personen: Christian A. Aichmayr
Ausstrahlungsdatum: 28.01.2021
Sendedauer: 60 Minuten
Inhalt: Faul. Ungebildet. Desinteressiert. Als Kind von zwei Langzeitarbeitslosen weiß Anna Mayr, wie falsch solche Vorurteile sind, was sie nicht davor schützte, dass ein Leben auf Hartz IV ein Leben mit Geldsorgen ist und dem Gefühl, nicht dazu zu gehören. Früher schämte sie sich, dass ihre Eltern keine Jobs haben. Heute weiß sie, das unsere Gesellschaft Menschen wie sie braucht: Als drohendes Bild des Elends, damit alle anderen wissen, das sie das Richtige tun, nämlich arbeiten. In ihrem kämpferischen thesenstarken Buch zeigt Mayr, warum wir die Geschichte der Arbeit neu denken müssen: Als Geschichte der Arbeitslosigkeit. Und auch, wie eine Welt aussehen könnte, in der wir die Elenden nicht mehr brauchen, um unserem Leben Sinn zu geben.

Wir leben und arbeiten so, weil wir in einer Welt leben, die von Kategorien Ware, Lohnarbeit und Wert beherrscht werden; wobei diese Konzepte nicht nur in unserer Wahrnehmung zu einer Art vermeintlich unverrückbarem Naturzustand geronnen sind, sondern auch materiell in einer historischen Herausbildung gesellschaftlicher Arbeitsteilung.
Wenn man diesen Zustand, der soziale Ungleichheit verantwortet und auflösen möchte, reicht es deshalb nicht, sich um Vorurteilsfreiheit zu bemühen: "Es wirkt schnell peinlich links zu sein - manchmal habe ich das Gefühl, es ist kaum möglich von einer gerechteren Welt zu sprechen, ohne sich ein bisschen zu verachten", schreibt Mayr.

Vielleicht ist es auch dieses Gefühl, das sie daran hindert, die Fragen etwas grundsätzlicher zu stellen. Aber auch das ist nachvollziehbar. In einer Zeit, in der es als mutig gilt, sozialdemokratische Forderungen zu stellen, gelten jene als komplett verrückt, die mehr als das fordern.
 
Downloads: Sendungsausschnitt MP3 [ DOWNLOAD ]