Marie von Ebner-Eschenbach
1830-1916
Marie von Ebner-Eschenbach wurde auf Schloss Zdislavice in Mähren geboren und entstammte väterlicherseits dem altösterreichischen Adel, mütterlicherseits einem norddeutsch-protestantischen Geschlecht. Ihre Ehe mit ihrem Vetter Moritz, die kinderlos blieb, führte sie nach Klosterbruck bei Znaim und ab 1856 nach Wien, wo sie sich ganz dem Schreiben widmete.
Mit ihrem Kurzroman „Bozena. Die Geschichte einer Magd“ (1876) erregte sie große Aufmerksamkeit, mit der Sammlung „Dorf- und Schloßgeschichten“ (1883), darunter eine ihrer bekanntesten Novellen „Krambambuli“, gelang ihr der Durchbruch. Sie gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Erzählerinnen des 19. Jahrhunderts und als Vertreterin des kritischen Realismus. In ihrem Werk behandelt sie wiederkehrend die soziale Situation von Frauen ihrer Zeit.
Marie von Ebner-Eschenbach gehörte zum Freundeskreis von
Marianne Hainisch, sie war Ehrenvorsitzende des
„Vereins für erweiterte Frauenbildung“, sie unterzeichnete den
Aufruf zur Gründung einer Volkshochschule in Wien (1901), sie war Förderin der
Volkshochschule Volksheim Ottakring und unterstützte 1896 den öffentlichen Protest gegen eine drastische Kürzung des
Wiener Volksbildungsvereins. Marie von Ebner-Eschenbach starb in Wien.
Weiterführende Literatur:
Beatrix Schiferer, Vorbilder. Kreative Frauen in Wien 1750-1950, Hrsg. v. Verband Wiener Volksbildung, Wien 1994, S. 39-51.