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Who is Who?

Mimi Grossberg
1905-1997

Als Fabrikantentochter in Wien geboren, besuchte Emilie Buchwald kurzzeitig das Schwarzwaldlyzeum und maturierte am Mariahilfer Lyzeum. Sie wurde zunächst in der Volksbildung tätig und war 1924/25 Fremdsprachenbibliothekarin in der Volkshochschule Volksheim Ottakring. Anschließend absolvierte sie eine Lehre zur Hutmacherin und arbeitete ab 1930 als Modistin. Zugleich studierte sie an der Volkshochschule Ottakring englische Literatur, Kompositionslehre bei Paul Amadeus Pisk und Individualpsychologie bei Alfred Adler und nahm an den Zusammenkünften des Internationalen Vereins für Individualpsychologie im Café Siller teil. In den dreißiger Jahren begann sie Lyrik zu schreiben und veröffentlichte 1935 ihren ersten Gedichtband.

Als Juden waren sie und ihr Mann Norbert Grossberg 1938 zur Emigration gezwungen. Es gelang die Flucht nach New York. Die Kriegsjahre blieben überschattet von finanziellen Nöten und der Deportation der in Österreich verbliebenen Eltern. Nach dem Krieg wurde Mimi Grossberg wieder literarisch tätig, als Lyrikerin, in eigenen Texten und in Übersetzungen, aber auch als Herausgeberin von Literatur österreichischer Exilautoren. Sie organisierte im Rahmen der Exilorganisation „Austrian Forum“ ein dichtes literarisches Netzwerk und vermittelte österreichische Literatur und Kultur in zahlreichen Vorträgen. Im Kreis um die Zeitschrift „Aufbau“ lernte sie Rose Ausländer kennen, später war sie mit Johannes Urzidil bekannt und korrespondierte mit Friederike Zweig und Gina Kaus. Sie starb in New York.
Auswahlbibliographie Links
Grossberg, Mimi © Alisa Auer