Fritz Feigl
1891-1971
Friedrich Feigl wurde in Wien geboren und studierte zunächst an der Technischen Hochschule Biologie, wechselte jedoch später zur Chemie. Nach dem Ersten Weltkrieg, wo er als Frontsoldat diente, setzte er seine Studien am Zweiten Chemischen Institut der Universität Wien fort. Dort wurde er Assistent und promovierte 1920. Nach der Habilitation wurde er 1928 zunächst Privatdozent, 1935 dann außerordentlicher Professor. 1938 zur Emigration gezwungen floh Feigl nach Gent, wo er am Société Belge de Recherches et d' Étude arbeitete. Nach der Besetzung Belgiens durch die deutschen Truppen gelangte er auf abenteuerlichem Weg nach Brasilien, wo er von 1942 bis 1961 das Mikrochemische Laboratorium für mineralogische Produkte des Landwirtschaftsministeriums in Rio de Janeiro leitete und eine Professur an der Universität Brasil erhielt. Er starb in Rio de Janeiro.
Feigl war als einer der großen Mikroanalytiker, die Österreich hervorgebracht hat (neben Friedrich Emich und Fritz Pregl), ein Chemiker von internationalem Rang. Er ist der Erfinder der „Tüpfelanalyse“.
In seiner Wiener Zeit war Feigl einer der bedeutenden Lehrer an der
Volkshochschule Volksheim Ottakring. Er leitete das Chemische Labor des Volksheims und wurde Obmann der Chemischen Fachgruppe.