Anton Lampa
1868-1938

Der Physiker und Volksbildner Anton Lampa wurde im ungarischen Pest geboren und studierte zunächst an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, um 1888 an die Universität zu wechseln, wo er ein Schüler von Ludwig Boltzmann wurde und 1893 promovierte. Nach der Habilitation für Physik 1897 wurde Lampa Privatdozent an der Universität Wien und später Assistent am Ersten Physikalischen Institut. 1904 zum außerordentlichen Professor der Universität Wien ernannt, erhielt Lampa 1909 einen Ruf nach Prag als Ordinarius für experimentelle Physik und wurde Vorstand des physikalischen Instituts an der Deutschen Universität. In dieser Funktion unterstützte er maßgeblich die Bestellung Albert Einsteins zum Ordinarius für Theoretische Physik. Nach Ende des Ersten Weltkriegs entschied er sich aber für die Rückkehr nach Wien.

Bereits 1891 hatte Anton Lampa mit seiner Tätigkeit als Vortragender für den Wiener Volksbildungsverein begonnen und wurde einer der bedeutendsten Theoretiker der Volksbildung in Österreich. 1901 zählte er zu den Mitbegründern der Volkshochschule Volksheim Ottakring. Zwischen 1901 und 1916 gab er das „Zentralblatt für Volksbildungswesen“ heraus und gemeinsam mit dem Historiker Ludo Moritz Hartmann organisierte er von 1906 bis 1909 die Volkstümlichen Universitätsvorträge. Nach seiner Rückkehr aus Prag wirkte er von 1919 bis 1922 als Ministerialbeamter im „Österreichischen Staatsamt für Inneres und Unterricht“, und zwar in der von Otto Glöckel geschaffenen Volksbildungsabteilung des Unterrichtsministeriums. Von 1923 bis 1927 betreute er die naturwissenschaftlichen Fächer an der Wiener Urania, deren Präsident er von 1927 bis 1934 war. Anton Lampa starb in Wien.

Weiterführende Literatur:

Christian Stifter, Der Elektromagnetismus in der Erwachsenenbildung. Zur Biographie des Physikers Anton Lampa (1868-1938). In: Spurensuche. Zeitschrift für Geschichte der Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopularisierung, 4. Jg., 1993, H. 2, 19-23.

Hans Altenhuber, Anton Lampa und die neue Richtung in Österreich. In: Volker Otto (Hrsg.), Erwachsenenbildung durch Volkshochschulen in den 20er und 30er Jahren dieses Jahrhunderts. 17. Konferenz des Arbeitskreises Historische Quellen der Erwachsenenbildung Deutschland-Österreich-Schweiz. Jena, 8.-11. Oktober 1997, Bonn 1998, 59-66.

Andreas Kleinert, Anton Lampa 1868-1938. Eine Biographie und eine Bibliographie seiner Veröffentlichungen, Mannheim: Bionomica-Verlag 1985, 48 S.

Anton Lampa, Kritisches zur Volksbildung (= Volk und Geist, Bd. 9), Berlin 1927, 72 S.

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