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Who is Who?

Ernst Mach
1838-1916

Der Naturwissenschaftler und Philosoph Ernst Mach wurde im mährischen Turany geboren und studierte in Wien Mathematik und Physik. Ein Jahr nach seiner Promotion habilitierte er sich 1861 in Physik. 1864 wurde er in Graz ordentlicher Professor für Mathematik, 1866 erhielt er auch den Lehrstuhl für Physik. Die Jahre von 1867 bis 1895 verbrachte Mach als Professor für Experimentalphysik in Prag. 1895 folgte er dem Ruf nach Wien auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der induktiven Wissenschaften. Nach einem Schlaganfall musste er sich 1901 emeritieren lassen, er starb in Haar bei München, wohin er seinem Sohn folgte.

Ernst Mach war einer der bedeutendsten österreichischen Denker, der den Wiener Kreis entscheidend beeinflusste. Er erneuerte den klassischen Positivismus in der Tradition des hume'schen empiristischen Sensualismus und wandte sich gegen die Metaphysik, indem er alle Aussagen auf Beobachtungsdaten, denen Empfindungen als einziges Element der Erfahrung zugrunde liegen, zurückführte (Die Analyse der Empfindungen und das Verhältnis des Physischen zum Psychischen, 1903). Angewandt auf die Bewegungsgesetze der newton'schen Mechanik wurde das mach'sche Prinzip ein grundlegendes Element der Allgemeinen Relativitätstheorie. In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass sich Albert Einstein gegenüber Mach explizit als „verehrender Schüler“ bezeichnete.

Heute noch weltweit bekannt, ist der Name „Mach“ als Maßeinheit für die Geschwindigkeit in der Flugtechnik.

Auch als Wissenschaftspopularisierer erwarb sich Ernst Mach in vielfacher Hinsicht Verdienste. So beispielsweise durch seine populären „wissenschaftstheoretischen“ Vorträge, die 1895 zuerst auf Englisch und knapp darauf auf Deutsch erschienen. Durch geeignete Wahl des Gegenstandes wollte er einem breiten Publikum die „Romantik“ und „Poesie der Forschung fühlbar“ machen. Des weiteren vertrat Mach in seinen Vorträgen das Postulat von der prinzipiellen Gleichartigkeit von wissenschaftlichem und alltagsweltlichem Denken und betonte die soziale Ausrichtung von wissenschaftlicher Forschung.

Ernst Mach war darüber hinaus ein prominenter Unterstützer der Volksbildung. Er befürwortete den Vorschlag Ludo Moritz Hartmanns zur Einrichtung von volkstümlichen Universitätsvorträgen und gehörte deren Ausschuss an. 1901 unterzeichnete er den „Aufruf zur Gründung eines Volksheimes“.

Weiterführende Literatur:

Ernst Mach, Populär-wissenschaftliche Vorlesungen, Leipzig: Verlag Johann Ambrosius Barth 1896, 335 S.

Klaus Taschwer, Wie die Naturwissenschaften populär wurden. Zur Geschichte der Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Österreich zwischen 1800 und 1870. In: Spurensuche. Zeitschrift für Geschichte der Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopularisierung, 8. Jg., 1997, H. 1-2, S. 4-31.