Kurt Pahlen
1907-2003
Der Dirigent und Musikwissenschaftler Kurt Pahlen wurde in Wien geboren, studierte an der dortigen Musikakademie und wirkte nach der Promotion 1929 als Kapellmeister an der Wiener Volksoper. 1938 blieb er nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in der Schweiz, wo er sich gerade aufhielt. Nach dem Kriegsausbruch 1939 kehrte er von einer Tournee nach Südamerika nicht mehr zurück und und übernahm die Leitung des Filarmonica-Metropolitana-Orchesters in Buenos Aires, 1957 auch die Leitung des dortigen Teatro Colon. Ein zweites Tätigkeitsfeld eröffnete sich ihm in Uruguay, wo er 1950 zum Professor für Musikwissenschaft in Montevideo ernannt wurde. Erst 1972 kehrte er Südamerika aufgrund der politischen Umstände den Rücken und kehrte in die Schweiz zurück. Im Alter von 96 Jahren starb er in seinem Schweizer Wohnort Lenk im Alter von 96 Jahren an den Folgen eines Unfalls.
Kurt Pahlen gilt als einer der populärsten Musikpublizisten im deutschsprachigen Raum. Er verfasste über 100 Musikbücher, seine Neigung zur Pädagogik durchzieht jedoch nicht nur sein schriftstellerisches Werk. Er verbreitete sein Wissen über Musik in Radio- und Fernsehsendungen sowie in zahlreichen Einführungsvorträgen. In seiner Wiener Zeit leitete er Kinder- und Arbeiterchöre, er komponierte auch Kinderopern. Aber nicht nur in diesem Sinn war Kurt Pahlen ein unermüdlicher Volksbildner. Neben seiner Tätigkeit als Volkshochschul-Dozent war er gemeinsam mit
Paul Amadeus Pisk in den dreißiger Jahren als Musikreferent an der
Volkshochschule Volksheim Ottakring für das musikalische Programm verantwortlich.
Weiterführende Literatur:
Stephan Ganglbauer, Auf Seitenpfaden zur Neuen Musik. Musikalische Erwachsenenbildung in Wien bis 1945. In: Spurensuche. Zeitschrift für Geschichte der Erwachsenenbildung und Wissenschaftspopularisierung, 15. Jg., 2004, H. 1-4, S. 96-115.