Autor/in: | Marinelli, Wilhelm |
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Titel: | Das Volksheim seit 1945. Wiederaufbau und Zukunftspläne |
Jahr: | 1955 |
Quelle: | 1905-1955. Ein halbes Jahrhundert Volksheim. Eine Festschrift zum 5. November 1955, Wien [1955], S. 7-12. |
[S. 7] Die Jahre nach dem Zusammenbruch standen allgemein unter dem Zeichen des Wiederaufbaues aus dem Schutt, der uns übrig gelassen worden war. Vor allem standen sie aber auch unter dem Zeichen einer weitgehenden Unfreiheit. Zahllose Vorschriften des nie zusammengebrochenen Bürokratismus und vor allem gegenseitiges Mißtrauen und Konkurrenzfurcht verhinderten es, daß der Aufbau mit dem vielfach vorhandenen Schwung begonnen und gleich in eine neue Richtung, den neuen Verhältnissen nähergebracht werde. In allzu enger Auslegung des Begriffes „Wiederaufbau“ wurde strikte verlangt, den Zustand von ehemals wiederherzustellen, ehe an Weiterentwicklung gedacht werden konnte. Dies erklärt manches sonst unverständliche Ereignis. Das Volksheim war in einer verhältnismäßig glücklichen Lage, da sein Haus nicht zerstört und die Eigentumsverhältnisse nicht verwirrt waren. Somit war wenigstens der äußere Rahmen gegeben, innerhalb dessen die Tätigkeit der Volkshochschule wieder aufgenommen werden konnte. Schon am 28. April 1945, also 14 Tage nach der Besetzung Wiens, aber noch vor der Beendigung der Kriegshandlungen in Europa, wurde mit der Durchführung eines künstlerischen Programmes begonnen, im Juni mit Sprachkursen, im August konnte sogar ein Versuch mit astronomischen Abenden gewagt werden. So war dann auch das erste volle Arbeitsjahr, das mit September 1945 begann, mit 160 Kursen vor über 5000 Hörern und 89 Vorträgen und Veranstaltungen vor über 8000 Besuchern in zwei Semestern ein erstaunlicher, vielverheißender Anfang.
Schritt für Schritt wurde eine der alten Teilunternehmungen nach der anderen wiederbelebt. Die Leihbibliothek und Lesehalle wurde noch im September 1946 eröffnet, die Universität ließ ihre „Volkstümlichen Kurse“ im Rahmen des Volksheimes wieder anlaufen, 1947 nahmen die Fachgruppen ihre Tätigkeit wieder auf – ein nach außen wenig hervortretender, aber im Leben des Volksheimes bedeutsamer Schritt – und auch die früher hochwertigen Fachgruppen-Bibliotheken wurden reorganisiert und dem Gebrauche übergeben. Die alljährlich veröffentlichten Statistiken der Kurse, Vorträge und vielerlei anderen Veranstaltungen zeigen den stetigen Fortschritt. Auch der durch „Heizferien“ (Winter 1946/47) erzwungene Rückschlag in der Leistung war bald überwunden.
Erweiterungen der Tätigkeit erfolgten durch die Einführung von Kinderkursen (seit 1947/48), Sommer-Kurzkursen, Arbeitslosenkursen als Reaktion auf die bedauerliche Verschlechterung des Arbeitsmarktes, Errichtung einer Jugend- und Erziehungsberatungsstelle, Hörer- und Dozentenseminaren und zuletzt (1954) der neuen Bildungseinrichtung „Lebensschule“ gemeinsam mit dem Bildungsreferat des ÖGB. Man war nicht an der Grenze des wiedererreichten alten Zustandes stehengeblieben, sondern versuchte, in neue Gebiete vorzustoßen.
[S. 8] Auch organisatorisch gab es einen ruhigen Fortschritt. Seit 1938 waren die Wiener Volkshochschulen in die Administration der DAF gekommen. Diese mußte ordnungsgemäß liquidiert werden und die Volkshochschulen kamen unter die verständnisvolle Leitung eines alten Freundes und Mitarbeiters unseres Volksheimes, des Dr. L. Langhammer. Im Juni 1947 wurde der Verein „Volkshochschule Wien-Volksheim“ von der zuständigen Behörde anerkannt und konnte sich in der „Gründenden Hauptversammlung“ vom 13. Dezember 1547 neuerlich konstituieren.
Schon vor dieser Wiedererrichtung war die Zweigstelle Josefstadt eröffnet worden und es folgte ihr Ende 1947 eine solche in Hernals, 1954 eine weitere im neuen Kulturhaus des Magistratischen Bezirksamtes XV in Fünfhaus. Nach außen konnte die Werbung, die zu Beginn der wiederbelebten freien Volksbildung sehr wichtig war, seit 1. Oktober 1946 durch das regelmäßige Erscheinen eines monatlichen Mitteilungsblattes des Volksheimes verstärkt werden.
Die schwere Arbeit des Wiederaufbaues unserer Bildungsarbeit besorgten als erster der schon erwähnte Herr Dr. Langhammer als Hauptreferent für die Wiener Volkshochschulen, der als Schriftführer auch heute noch in den Vorstandssitzungen und Generalversammlungen eine ebenso wichtige wie wertvolle Arbeit leistet. Der erste Sekretär des Volksheimes, Herr Dr. August Weizmann, hatte ehemals in der Zweigstelle „Landstraße“ unseres Hauses mitgearbeitet. Er wurde abgelöst durch Herrn Otto Wolf (1. Oktober 1946-1. Mai 1947), dem Herr Dr. Wilhelm Bründl (bis 31. 8. 1952) folgte, der ein erfolgreicher Volksbildner war und als solcher auch heute noch in den Wiener Volkshochschulen tätig ist. Seit 1. September 1952 führt Herr Dr. Hans Fellinger unser Haus tatkräftig und umsichtig aufwärts.
Ein schwerer Verlust, den die Wiener Volksbildung in den letzten Wochen erlitten hat, mahnt uns, auch aller derer zu gedenken, welche aus der Mitarbeit ausgeschieden sind. Als ersten haben wir Herrn Sektionschef Dr. Edwin Zellwecker verloren. Ein Klubzimmer, das durch eine hochherzige Spende seiner Witwe eingerichtet werden konnte, wird künftige Hörergenerationen an die Persönlichkeit erinnern, welche seinen Hörern unvergeßlich geblieben ist. Dann schied Herr Professor Otto Koenig aus Altersrücksichten aus unserem Ausschuß, der ihn aber zu seinem Ehrenmitglied auf Lebensdauer ernannte. Auch Herr Dr. Peroutka, der trotz schwerster gesundheitlicher Schädigung immer wieder aufopferungsvoll seine Vorstandspflichten erfüllt hat, mußte endlich dem Rate des Arztes folgen und sein Amt niederlegen. Nun ist Professor Koenig am 13. September einem langen Leiden erlegen und für immer aus unseren Reihen getreten. Er ist der letzte der alten Garde, die bis zur Gründung und in die Blütezeit unseres Volksheimes hinaufreicht, mit unvergeßlichen Namen wie Ludo Moritz Hartmann, Emil Reich, Heinrich Joseph und dem Ideal eines Generalsekretärs des Wiener Volksheims, Dr. Richard Czwiklitzer. Die schönste Ehrung ihres Andenkens wird es sein, die Wiener Volksbildung immer in jenem Geiste und mit all dem [S. 9] Idealismus weiterzuführen, in dem sie diese gegründet und eingeleitet haben.
Man kann im Leben nicht nur im Geistigen verweilen. Auch die Materie verlangt ihr Recht. Es wäre unvollständig, der Hilfe und Leistung aller Freunde des Volksbildungswerkes zu gedenken, ohne die große materielle Unterstützung zu erwähnen, welche eine erfolgreiche Aufbautätigkeit erst möglich gemacht hat. Das Jahr 1950/51 brachte uns die erste ausgiebige Erhöhung unserer Subventionen seitens der Stadt Wien, die auf dem Wege über einen inzwischen gegründeten Zentralverband der Wiener Volkshochschulen zur Verteilung gegeben worden war. Die Magistratsabteilung für Volksbildung unter der Amtsführung des in unseren Kreisen hochgeschätzten Stadtrates Hans Mandl hat als Nachfolger der alten Mäzene der Volksbildung die hohe Aufgabe übernommen, dieser den nötigen Zustrom an Geldmitteln zu sichern, und sie mit in jedem Jahre steigenden Anstrengungen auch erfüllt. Dank besonderer Zuwendungen seitens der Stadt, aber auch der Arbeiterkammer an das Volksheim konnten Wiederherstellungsarbeiten in und an unserem Hause rechtzeitig durchgeführt werden, so daß größerer Schaden vermieden werden konnte. Die Inneneinrichtung wurde ergänzt und erneuert und für die Zukunft soll auch der Bestand an Unterrichtsmitteln, insbesondere für die naturwissenschaftlichen Kurse, modernisiert werden. Schreibmaschinen für die praktischen Kurse konnten in gewisser Anzahl, dem hohen Interesse der Besucher für diese entsprechend, angeschafft werden. Ebenso ein neues Schmaltonfilmgerät und ein Magnetophon. Sehr wertvoll war auch der Ankauf von wissenschaftlichen Büchern durch den Zentralverband, da unser Buchbestand naturgemäß in den langen Jahren veraltet ist.
Wer heute das Volksheim betritt, vorher vielleicht einen Blick auf die wieder in gepflegtem Zustand dastehende Fassade geworfen hat, in den von der neuen Zentralheizung angenehm temperierten Räumen sich bewegt und in einem Kurssaal mit neuen, bequemen Möbeln oder einem der Klubzimmer sich niederläßt, nimmt wohl all das, wie alles Angenehme, als selbstverständlich hin und vergißt, daß es gar nicht selbstverständlich war, dem Volksheim die verhältnismäßig großen Mittel rechtzeitig zuzuweisen, und daß viel Arbeit und Nachdenken dahintersteckt, wenn man damit zu einem so gleichmäßigen Einrichtungsniveau gekommen ist, wie es sich heute dem Volksheimler darbietet.
Die Zufälligkeiten dekadischer Jahre haben uns Gelegenheit gegeben, unserer Freude über das wiedererstandene Volksheim in Feiern Ausdruck zu geben. Am 4. November 1945 wurde das vierzigjährige Jubiläum des Hauses gefeiert und durch die Anwesenheit unseres damaligen Herrn Bürgermeisters, des jetzigen Bundespräsidenten Dr. h. c. Theodor Körner, ausgezeichnet. Am 24. Februar 1951 folgte die Halbjahrhundertfeier der Gründung des wiedererstandenen Vereines „Volkshochschule Wien-Volksheim“. Auch dieser Feier wohnte der Herr Bürgermeister, Herr Stadtrat Mandl, Herr Präsident Dr. Zechner persönlich bei, während andere kulturelle Behörden und Institutionen, vor allem das Unterrichtsministerium und die Universität, Vertreter entsandt hatten.
[S. 10] Eine ernste Feier wurde am 13. November 1954 den Gründern des Vereines und Hauses, Univ.-Prof. Dr. Ludo Moritz Hartmann und Univ.-Prof. Dr. Emil Reich, gewidmet. Am Grabe des ersten wurde ein Kranz niedergelegt. Nun haben wir Gelegenheit, auch unser Haus, den alten Stolz der Wiener Volksbildung, in die zweite Jahrhunderthälfte feierlich zu geleiten.
Blickt man auf alle diese Daten der Chronik unseres Hauses und unseres Werkes zurück, so drängt sich die Frage auf, ob man mit dem Lauf der Dinge zufrieden sein kann oder nicht. Niemand kann bestreiten, daß der Wiederaufbau in weniger als zehn Jahren geglückt ist in einem Zeitraum, in dem so manches andere Stück unseres Kulturinventars noch nicht soweit gebracht werden konnte. Es ist aber der Wiederaufbau des Alten nicht und schon gar nicht die Wiederherstellung des Hauses und der Lehrsäle die Erfüllung aller Aufgaben und Wünsche. Wenn auch das Haus am alten Platz in erneutem Kleide steht und die Hörer einlädt – steht auch das Volksheim im Herzen der Wiener wieder auf dem alten Platz?
Hier hat sich vieles geändert und ein Vergleich zwischen früheren, von vielen wie gewöhnlich als golden verherrlichten Zeiten und der Gegenwart ist nicht leicht gerecht durchzuführen.
Wir müssen dankbar feststellen, daß sich unsere Institution wie die gesamte Wiener Volksbildung bei den Ämtern unserer Stadt einer hohen Wertschätzung und daher auch großzügigen Förderung erfreut. Im letzten Jahre hat sich auch die Bundesregierung mit ihrem Ressortministerium den Förderern mit beachtenswerten Geldmitteln angeschlossen. Gegenüber den Verhältnissen zwischen den beiden Kriegen, insbesondere aber vor dem ersten Kriege, ist ein gewaltiger Fortschritt und Gewinn zu verzeichnen.
Wenn wir aber die Statistiken der Hörer und Mitglieder heranziehen, dann ist es überraschend zu lesen, daß unser Verein bei seiner Rekonstruktion 1947 175 ordentliche Mitglieder und 105 Förderer anführen konnte, 1953/54 aber nur 80 + 1 aus den gleichen Kategorien, wozu allerdings auch 112 Hörervertreter und 81 Dozenten als Mitglieder zu zählen sind. Die Zahlen, welche zwischen den beiden Kriegen angeführt werden konnten, wollen wir daneben gar nicht nennen.
Reine Statistik führt leicht in die Irre! Eine allgemeine Abneigung in der Bevölkerung gegen die Erwerbung einer Mitgliedschaft ist jedem unverkennbar gewesen. Niemand ist geneigt, sich zu binden und zu deklarieren. Es besteht aber auch eine allgemeine Abneigung gegen die Mitarbeit in Vereinen. Wir wollen nicht die materielle Seite zu sehr hervorheben, aber in der Meinung weiter Kreise der Bevölkerung hat sich durch die großzügige Unterstützung der Volksbildungsarbeit durch die öffentliche Hand die Auffassung herausgebildet, daß es überflüssig sei, durch das Scherflein des absichtlich sehr niedrig gehaltenen Mitgliedsbeitrages neben die vielstelligen Beträge der Subventionen zu treten.
[S. 11] Bedauerlicher ist es, daß auch die Dozenten, denen der Mitgliedsbeitrag völlig erlassen ist und die durch ihre Mitarbeit das Recht des Mitgliedes erwerben, so wenig am Leben des Vereines teilnehmen. Allgemeiner Zeitmangel in der gehetzten Lebensführung ist wohl ein Grund, aber ebenso doch wieder das mangelnde Interesse an der Mitarbeit an einem Werke, dessen Bestehen das Ergebnis eines harten Kampfes war, der heute unnötig und vergessen ist.
Die Frequenzen der Kurse und anderen Veranstaltungen sind im ganzen genommen nicht unbefriedigend. Greifen wir aber die wissenschaftlichen Kurse heraus, dann finden wir sie so niedrig, daß von manchen Seiten der Standpunkt vertreten wurde, es habe sich das Interesse der Hörer für diesen Zweig unserer Tätigkeit aufgehört. Wir dürfen nicht übersehen, daß heute in Wien eine Überzahl von Abendveranstaltungen das bildungsuchende Publikum von Plakatwänden und aus zugesandten Programmen anspricht und anlockt, so daß die einzelne Veranstaltung notleidend werden muß. Die Zahl der sich „Volkshochschule“ nennenden Institutionen ist für die Wiener Hörerschaft heute wohl zu groß. Aber der Wiederaufbau jedes einzelnen Vereines war eine gesetzliche Forderung.
Gegen diese Vielköpfigkeit und Zersplitterung, die zum Glück nur in wenigen Fällen zu einer gegenseitigen Konkurrenzierung ausartet – als ob Volkshochschulen Warenhäuser wären! – wurde seit 1945 vielfach theoretisch Stellung genommen und als wertvollste Frucht dieser Mahnungen entstand der Zentralverband der Wiener Volkshochschulen, den Nationalrat Präsident Dr. Leopold Zechner zum Besten unseres Werkes seit seiner Gründung leitet. Engere Zusammenarbeit ist aber für die Zukunft mit allen Mitteln anzustreben.
Hinter diesen mehr die Oberfläche treffenden Problemen erhebt sich aber das viel tiefere der Existenzberechtigung der wirklichen Volkshochschule, wie sie vor mehr als 50 Jahren von bildungsdurstigen Teilen der Wiener Bevölkerung gegründet, ja erkämpft worden ist. Von vielen Seiten wird gegen die wissenschaftlichen Kurse überhaupt Sturm gelaufen und unter den verschiedensten Schlagworten eine Reformierung der Lehrtätigkeit an den Volkshochschulen angeregt und gefordert.
Niemand kann übersehen, daß sich die Programmgestaltung der Volksbildungsanstalten seit 1945 gewaltig verschoben hat. Dinge, die früher nur nebenbei vorgekommen sind, sind heute die Schwerpunktsträger geworden und der wissenschaftliche Kurs, besonders aber die Arbeitsgemeinschaft, fristen heute fast ein Aschenbrödeldasein.
Es wäre gänzlich verfehlt, den wissenschaftlichen Kurs und die wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft als die allein würdige Aufgabe der Volksbildung hinzustellen. Vielleicht sollte man aber jene Institutionen, welche in ihrem Besucherkreis nicht das Interesse für wissenschaftliche Selbstbildung antreffen, nicht mehr als Hochschulen zu führen suchen und bezeichnen. Wir brauchen in Wien nicht so viele Volkshochschulen, als Vereine ihre wertvolle Tätigkeit, wenn auch anderer Art, [S. 12] entfalten. Man sollte es aber vermeiden, diese Bezeichnung, die man sich einstmals ebenfalls erkämpft hat, einer berechtigten Kritik und dem Vorwurf der Selbstüberschätzung auszusetzen. Einige der Wiener Institute sollten aber nicht nur den Titel, sondern auch die damit verbundene Verpflichtung, den Hochschulcharakter zu wahren, behalten, unbeschadet dessen, daß sie dann vielleicht durch Anstalten, welche dem Geschmack der Zeit – wenn es solcher in Wahrheit ist! – größere Konzessionen machen, in der Besucherzahl überflügelt werden.
Hier ist nicht der Ort, um auf diese Probleme und Sorgen der Wiener Volksbildung und auch unseres Volksheimes näher einzugehen. Sie verlangten eine viel gründlichere Diskussion, als sie hier möglich ist. Aber doch seien sie nicht unterdrückt, auch nicht am Tage eines Festes. Denn auf den Mangel triebfähiger Knospen an einem Baume folgt der Tod des Verdorrens und die Zufriedenheit mit einer geistigen Winterruhe oder den langausschießenden Wassertrieben unzulänglicher Belichtung wäre der Anfang vom Ende.
Wir haben aber keinen Grund, besorgt in die Zukunft zu schauen. Bildung ist ein stufenreicher Begriff und Quantität findet sich nie auf den höchsten Stufen. Ein breiter Unterbau tut der Volksbildung ebenso not, wie sich frei und hoch erhebende Spitzen. Laßt uns also in die Zukunft nach altem Rezept bauen, vom Fundament, das in die Tiefe und Breite gelegt wird, beginnend. Aber laßt uns auch nicht vergessen, daß ohne Giebel und Spitze kein Gebäude zu einem Monument eines gemeinsamen Bauwillens geworden ist!
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