Dauernde Bildung – eine Forderung der Zeit. Gedanken zu einer Volkshochschule neuen Stils

Titelvollanzeige

Autor/in:

Pfniß, Aladar

Titel: Dauernde Bildung – eine Forderung der Zeit. Gedanken zu einer Volkshochschule neuen Stils
Jahr: 1972
Quelle:

Peter Heintel/Aladar Pfniß/Wolfgang Speiser (Hrsg.), 75 Jahre Wiener Urania, Wien – München 1972, S. 11–15.

Sachdeskriptor: Bildungsauftrag / Bildungsbegriff
Downloads: Pfniss_Aladar_Dauernde_Bildung_OE_V_91_Sch.pdf

Aus dem Inhalt:

[S. 11f.] (...) Obgleich die heutige Gesellschaft eine vielgestaltige Struk­tur aufweist und – als Ganzes gesehen – mannigfachen Wandlungen unterworfen ist, so lassen die bestehenden Gesellschaftsordnungen – trotz der gegebenen Unter­schiede – dennoch eine gemeinsame Grundrichtung der Entwicklung erkennen, die im unaufhörlichen Streben des Menschen nach dem sogenannten „höheren Lebens­standard" ihren Ausdruck findet. Diese Tendenz ist vielleicht das auffallendste Kennzeichen der heutigen dyna­mischen Gesellschaft. (...)

[S. 12] Da alle diese Aufgaben sich auf den Menschen beziehen und mit dessen physischen und psychischen Möglichkeiten zusammenhängen, werden auch die Einrichtungen der Erwachsenenbildung an der Bewältigung dieser Aufga­ben entscheidend mitwirken müssen. Denn sie wollen ja dem Menschen helfen, fehlendes Wissen zu erwerben und erstrebte Fertigkeiten zu erlangen; und sie wollen ihm fer­ner helfen, alle seine Kräfte bestmöglich zu entwickeln, damit er als Individuum werden könne, was er zu sein vermag. (...)

[S. 13] Eine zeitgemäß arbeitende Volkshochschule wird daher bemüht sein müssen, die Menschen bei ihren vordergrün­digsten Bedürfnissen und Interessen anzusprechen und ihnen zu helfen, das erstrebte Wisesn zu erwerben sowie die erwünschten Fertigkeiten zu erlangen. Sie wird ihnen aber auch zu zeigen haben, wie man seine Begabungen entwickeln und die eigenen schöpferischen Kräfte opti­mal entfalten kann. Auf diese Weise wird die Volkshoch­schule dem bildungswilligen erwachsenen Menschen hel­fen, psychisch zu reifen und zu wachsen und allmählich geistige Selbständigkeit zu erlangen. Der auf diese Art innerlich gefestigte Mensch aber wird lernen, dauernd an sich selbst zu arbeiten, einen eigenen geistigen Standort zu beziehen, seine Umwelt besser kennen und die Pro­bleme seiner Mitmenschen verstehen zu lernen. (...)

(Wortwahl, Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung entsprechen dem Original. In eckigen Klammern steht die Zahl der jeweiligen Seite des Originaltextes.)

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