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Fernsehpreise

Datenbank zum Fernsehpreis der Erwachsenenbildung. Suchen Sie nach nominierten und ausgezeichneten Sendungen, nach Personen und Preisreden.

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Der Fernsehpreis der Erwachsenenbildung wird von den zehn Verbänden der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) gestiftet. Verliehen wird der Preis in drei Sparten:
Dokumentation, Fernsehfilm/Serien, Sendeformate/Sendereihen.

Das für die Organisation zuständige Sekretariat liegt in den Händen des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen (Dr. Gerhard Bisovsky, Christine Rafetseder).

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Nominierte Sendungen

Der längste Tag - 18 Stunden, die Österreichs Schicksal entscheiden
51. Fernsehpreis, 2018
Auszeichnung in Sparte Dokumentation
Sendeleiste: Menschen & Mächte - ORF Schwerpunkt 1938
Sender: ORF
Personen: Dr. Gerhard Jelinek
Ausstrahlungsdatum: 11.03.2018
Sendedauer: 52 Minuten
Inhalt: Die Dokumentation "Der längste Tag" porträtiert auf außergewöhnlich spannende Weise die politischen Entwicklungen des 11.März 1938 - des letzten Tages vor dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland.

Der Film beginnt mit einem alarmierenden Telefonanruf, den Kurt von Schuschnigg im Morgengrauen erhält und spannt seinen dramaturgischen Bogen über die Stunden der Rat- und Machtlosigkeit der Regierung, die sich der deutschen Führung nicht ergeben will, bis hin zu jener schicksalhaften Radioansprache am Abend, in welcher der Bundeskanzler der österreichischen Bevölkerung mitteilt, dass sie „der Gewalt weichen“.

Darüber hinaus zeichnet diese Dokumentation ein düsteres Bild des damaligen Österreichs, das im Spannungsfeld verschiedenster politischer Strömungen tief zerrissen scheint.

Die geschickte Verflechtung von originalen Bild- bzw. Tonaufnahmen mit aufwändig gedrehten Reenactment-Szenen lassen die historischen Ereignisse lebendig werden. Damit erlangt das Publikum wertvolle Einblicke in jene verhängnisvollen Stunden, die das dunkelste Kapitel der österreichischen Geschichte eingeleitet haben.

Zu den Originalaufnahmen gehören unter anderem Interviews sowie Ansprachen von Kurt von Schuschnigg, Bilder von den originalen Protokollen des Berchtesgadener Abkommens,sowie Radioreportagen von der nächtlichen Verkündung des Anschlusses am Balkon des Ballhausplatzes und den darunter versammelten, jubelnden Mengen.

Die kunstvollen Reenactment-Szenen wurden an originalen Schauplätzen wie beispielsweise dem Marmor-Ecksalon im Bundeskanzleramt oder dem damaligen Haus Schuschniggs gedreht.

Basierend auf seinem Buch „Es gab nie einen schöneren März“ (2017, Amalthea Verlag) erzählt Regisseur Gerhard Jelinek auf detaillierte und eindrucksvolle Weise jenes Kapitel der österreichischen Geschichte, welches das Schicksal unseres Landes für immer verändern sollte. Wir sehen in diesem Film einen besonderen Beitrag zur Sparte "Bildung" im österreichischen Fernsehen, der vor allem jungen Erwachsenen ein Fenster zur Geschichte öffnet. Durch die hochwertige Gestaltung der Reenactment-Szenen und die gezielt eingesetzten Original-Aufnahmen wird dem Publikum ein emotionaler Zugang zu einer historisch, wie auch politisch prägenden Zeit ermöglicht. Der traurige Verlauf der österreichischen Geschichte wird dadurch für ein breites Publikum verständlich gemacht. Zu vermitteln, wie es 1938 zu dem Anschluss gekommen ist, scheint uns ein wertvoller und entscheidender Beitrag zur Bildung der ZuseherInnen zu sein - welcher nicht zuletzt auch für die Zukunft unseres Landes von großer Bedeutung ist.

Regie: Gerhard Jelinek

Produktion: phlex film OG