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Radiopreise

Datenbank zum Radiopreis der Erwachsenenbildung. Suchen Sie nach nominierten und ausgezeichneten Sendungen, nach Personen und Preisreden.

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Der Radiopreis der Erwachsenenbildung wird in den fünf Sparten Information, Kultur, Bildung/Wissenschaft, Interaktives/Experimentelles und Sendereihen/Themenschwerpunkte vergeben. Der Preis in der Sparte Bildung/Wissenschaft ist nach dem verstorbenen Erwachsenenbildner und ORF-Kurator Eduard Ploier benannt. Gestiftet wird der Preis von den zehn Verbänden der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ).

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Prämierte Sendungen

Die Hirtenberger Patronenfrauen. Didi Drobnas Roman "Was bei uns bleibt"

25. Radiopreis, 2022
Sparte Kultur
Sendeleiste: Tonspuren
Sender: ORF/Ö1
Personen: Mag.a (FH) Julia Reuter
Ausstrahlungsdatum: 22.5.2022
Sendedauer: 39 Minuten
Inhalt: Die "Tonspuren" berichten über die historischen Hintergründe von Didi Drobnas Roman "Was bei uns bleibt": Ein Stück kaum bekannter österreichischer Geschichte, das in Anbetracht des Krieges in der Ukraine aktueller denn je erscheint.
Es geht um die Geschichte eines Unternehmens, das maßgeblichen Einfluss auf politische Entwicklungen während der Ersten Republik und zur Zeit des Austrofaschismus hatte. Ein Unternehmen, in dem hunderte Frauen täglich, in beengten, stickigen Bunkern im Akkord Patronen herstellten – Arbeiterinnen sowie KZ-Insassinnen, Seite an Seite, denn die Front war ein gieriges Tier.

Die Hirtenberger Patronenfabrik im Bezirk Baden war einer der größten Munitionshersteller im Dritten Reich. Mehr als 2.800 Menschen arbeiteten in den vier Werkhallen der Fabrik (die aufgrund der Fliegerangriffe zum Teil versteckt im Wald lagen), davon überwiegend Frauen und rund 500 Gefangene des KZs Mauthausen. Diese „Schutzhäftlinge“ wurden 1944 in ein neu errichtetes KZ-Außenlager nach Hirtenberg überstellt.

Mit der Geschichte der Patronenfabrik, die erst seit 2019 keine Munition mehr produziert, ist auch jene von Fritz Mandl eng verbunden. Der "Patronenkönig" war ein längjähriger Eigentümer des Unternehmens, ein skandalumwitterter Geschäftsmann, der bei den politischen Ereignissen der Zwischenkriegszeit kräftig mitmischte.

Die Autorin Didi Drobna hat für ihren dritten Roman "Was bei uns bleibt" akribisch recherchiert, unter anderem im betriebsinternen Museum des Unternehmens. Außerdem suchte sie im Wald rund um den Hirtenberger Lindenberg nach den Ruinen der Werkhallen, die Ende der 1940er Jahre von den Russen gesprengt worden sind. Für diese Sendung ist Didi Drobna nach Hirtenberg zurückgekehrt.
 
Downloads: Sendungsausschnitt MP3 [ DOWNLOAD ]