Almas kleiner Fotograf |
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16. Radiopreis, 2013 Sparte Information |
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Sendeleiste: | ORF-Hörbilder | |
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Sender: | Ö1 | |
Personen: | Susanne Ayoub; Erich Rietenauer | |
Ausstrahlungsdatum: | 20.1.2012 | |
Sendedauer: | 54 Minuten | |
Inhalt: | Der alte Herr Rietenauer lebt inmitten seiner Erinnerungen. "Jedes Eck meiner Wohnung sagt Servus zu mir", erzählt er. von seinen 88 Jahren waren 7 so außerordendlich, dass sie bis heute sein Leben bestimmen. Als kleiner, bettelarmer Bub stand er bei einer Weihnachtsfeier des Sozialdemokraten Julius Tandler plötzlich einer Dame der besseren Gesellschaft gegenüber. Nie vergaß er den Blick ihrer stahlblauen Augen, ihre Umarmung, ihren Duft. Die Dame hieß Alma Mahler-Werfel. Bald darauf führte ihn die Neugier zu ihrer Villa. Der Hund Harro, der sonst jeden Fremden anknurrte, schloss das Kind in sein herz und öffnete ihm die Tore zu der Familie Almas, ihrer Mutter Anno Moll, ihrer Tochter Manon, die mit neunzehn auf so tragische Weise starb, und ihrem Ehemann, dem Dichter Franz Werfel, der sich mit dem kleinen Erich und ihm einmal einen seiner Füllhalter schenkte. Bis zur Emigration Almas und Franz Werfels kam Erich Rietenauer fast täglich in das Haus auf der Hohen Warte, lernte eine Reihe berühmter Persönlichkeiten kennen, die dort verkehrten, sammelte ihre Autogramme und machte Fotografien, die später um die Welt gingen.
Nach dem Krieg, als Alma aus den USA nach Wien flog, um ihre Gemälde zurückzufordern, sah er sie wieder. Sie verließ Österreich im Zorn, um ihre Kunstwerke geprellt, erst als Tote kehrte sie zurück und wurde im Grab ihrer Tochter Manon beigesetzt. Auch d war Erich Rietenauer Zeuge. Von Almas Pflegerin "Schulli" bekam er Briefe, Bilder, besondere Erinnerungsstücke. Wenn er sie hervorholt und zu erzählen beginnt, wird eine längst verflossene Zeit wieder lebendig. Es sprechen Andrea Eckert und Florian Teichtmeister. Redaktion Elisabeth Stratka. Regie führte die Autorin Susanne Ayoub. |
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