Was bedeutet feministische Bildungsarbeit heute? Was sind die zentralen Fragen und Debatten? Welche Problembeschreibungen und Lösungsansätze diskutieren AktivistInnen und PraktikerInnen? Welche Perspektiven lassen sich für feministische Bildungsarbeit formulieren?
Die Zeit ist nicht wirklich günstig für feministische Bildung[1]. Schon der Begriff scheint heutzutage diskreditiert zu sein, und die Bedingungen für eine feministische Bildungspraxis sind erst recht erschwert. Zwar sind nach wie vor die Mehrzahl der Teilnehmenden und auch der Unterrichtenden in der Erwachsenenbildung Frauen, zugleich besteht aber eine Schwierigkeit feministische Theorieperspektiven und geschlechterpolitische Perspektiven in der Erwachsenenbildung zu tradieren und kritisch weiterzuentwickeln, ja, sie überhaupt zum Thema zu machen. Wir leben in Zeiten, in denen auch der Bildungssektor vom neoliberalen Diskurs beherrscht wird und Ideen wie die Konzentration auf das vermeintlich Notwendige, das ökonomisch Verwertbare und Effiziente kritisches Denken und alternative Entwürfe obsolet erscheinen lassen. Hinzu kommt, dass der Erfolg von Mädchen und Frauen im formalen Bildungssystem gerne genutzt wird, um feministischen Positionen die Berechtigung abzusprechen. Die öffentliche Meinung wiegt sich in dem Glauben, Frauen hätten ohnehin schon genug erreicht und die österreichische Gesellschaft sei in Sachen Gleichstellung vorbildlich. Dies alles macht feministische Bildungsarbeit nicht leichter – in der Erwachsenenbildung und anderswo.
(1) Bärbel Mende-Danneberg: Was verhindert feministische Bildung? Ein Essay. magazin.vhs.or.at
Konzeption und Organisation
Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien, dem Ring Österreichischer Bildungswerke und dem Verband Österreichischer Volkshochschulen.