Zu einem Fest für Qualitätsfernsehen gestaltete sich die im Wiener Palais Eschenbach am 30. Mai zum 38. Mal stattgefundene Überreichung der Fernsehpreise der Erwachsenenbildung für 2005 sowie die zum 9. Mal erfolgte Überreichung des Axel Corti-Preises 2006.
Die Preisüberreichung nehmen Spitzenvertreter der vier preisverleihenden Verbände der Erwachsenenbildung – ARGE Bildungshäuser, Büchereiverband, Verband Österreichischer Volkshochschulen und Wirtschaftsförderungsinstitut – vor.
In der Sparte Dokumentation ging der Preis für das ebenso originell wie anregend gestaltete Literatenporträt "Der Schnitt durch die Kehle oder Die Auferstehung des Adalbert Stifter" an Kurt Palm. Der Film ist eine Produktion von Fischer Film Wien/Linz mit Unterstützung durch den ORF, das Land Oberösterreich und das Österreichische Film Institut. Der Preisträger bezeichnete sich in seinen im Hinblick auf den Umgang mit dem Bildungsauftrag kritischen Dankesworten selbst als "Volksbildner".
In der Sparte Fernsehfilm wurden für den beklemmend gestalteten und bereits international ausgezeichneten Film "Mein Mörder" Elisabeth Scharang für Buch und ihr Regiedebüt bei einem Spielfilm, Michael Scharang für das Buch sowie der Produzent Veit Heiduschka für seinen Mut zur Produktion ausgezeichnet. Der von der WEGA-Film produzierte Film ist hervorragend besetzt und beruht auf tatsächlichen Ereignissen, die Elisabeth Scharang bei der Preisüberreichung am Beispiel des Fall Gross ansprach. Die ausgezeichnete Film- und Radiomacherin erhielt den Preis bereits zum zweiten Mal.
Der Fernsehpreis der Erwachsenenbildung für Sendereihen ging für "Kreuz&Quer" an Doris Appel für ihre kompetente Moderation und den Sendungsverantwortlichen Christoph Guggenberger. Das "Religionenmagazin" des ORF, das seit Jahren sein hohes Niveau hält, wurde bereits zum zweiten Mal mit dem Fernsehpreis der Erwachsenenbildung ausgezeichnet, ebenso wie Doris Appel.
Der Axel Corti-Preis wurde erstmals an zwei Persönlichkeiten vergeben, die beide für herausragendes und unverwechselbares Fernsehschaffen stehen: Adolf Holl und Georg Riha. Für Adolf Holl entschied sich die aus neunzehn Mitgliedern bestehende Jury wegen seines stets authentischen, unangepassten und von großer inhaltlicher Substanz getragenen Agierens im Österreichischen Rundfunk. Für Georg Riha wurde die unverwechselbare und unnachahmliche Bildsprache seiner Dokumentationen, die Ebenen erkennen lässt, die üblicherweise kaum wahrgenommen werden, von der Jury ins Treffen geführt.
Als Sprecher der preisverleihenden Verbände der Erwachsenenbildung betonte der Geschäftsführer des Büchereiverbandes Mag. Gerald Leitner, dass mit diesen Preisen all jene, die für Qualitätsfernsehen eintreten, in ihrer Arbeit bestärkt und auch öffentlich anerkannt werden. Die ausgezeichneten Sendungen und Persönlichkeiten repräsentieren Qualitätsfernsehen auf besonders hohem Niveau.