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Who is Who?

Karl Stadler
1913-1987

Karl R. Stadler wurde als Sohn einer Arbeiterfamilie in Wien geboren und musste 1938 als junger Mann mit seiner Frau Gina wegen revolutionärer Widerstandsaktivitäten in der Gruppe Ziel und Weg nach England emigrieren, wo er unter anderem an der Universität Nottingham lehrte.

Nach seiner Rückkehr übernahm er 1968 den Lehrstuhl für Zeitgeschichte an der Johannes Kepler-Universität Linz. Zudem war er über viele Jahre Leiter des von ihm mitbegründeten Ludwig Boltzmann-Instituts für Geschichte der Arbeiterbewegung, Gründungsrektor des Dr. Karl Renner-Instituts und Präsidiumsmitglied des „Vereins zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ in Wien.
Seine fünfzehnjährige Tätigkeit in Linz prägte eine ganze Generation von Zeithistorikern, die Wegweisendes auf dem Gebiet der Zeitgeschichte, der Erforschung der Alltagsgeschichte und der Geschichte der Arbeiterbewegung leisteten und immer noch leisten.

Karl R. Stadler, der nach 1945 aktiv in die Reeducation-Aktivitäten der britischen Besatzungsmacht Deutschlands eingebunden gewesen war, war von 1970 bis 1984 auch Präsident des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) und entwarf in dieser Funktion auch erste Pläne für die Errichtung eines Archivs der österreichischen Erwachsenenbildung im Kontext eines neuzuschaffenden Ludwig-Boltzmann-Instituts. Mit der Gründung des Österreichischen Volkshochschularchivs im Jahr 1987 ist dieses Projekt dann in die Tat umgesetzt worden.

In seiner Funktion als VÖV-Präsident setzte sich Stadler mit Engagement für die Stärkung der gesellschaftlichen Rolle und den demokratischen Auftrag der Erwachsenenbildung ein. Ein Jahr vor seinem Tod wurde Karl R. Stadler zum Ehrenpräsidenten des VÖV gewählt.

Secondary literature:

Helmut Konrad (Hrsg.), Geschichte als demokratischer Auftrag. Karl R. Stadler zum 70. Geburtstag, Wien: Europaverlag 1983, 327 S.

Gerhard Botz/Hans Hautmann/Helmut Konrad (Hrsg.), Geschichte und Gesellschaft. Festschrift für Karl R. Stadler zum 60. Geburtstag, Linz: Europaverlag 1974, 582 S.
Selected bibliography Links
Stadler, Karl © Österreichisches Volkshochschularchiv