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Who is Who?

Leo Gabriel
1902-1987

Leo Gabriel wurde in Wien geboren, studierte scholastische Philosophie und Theologie in Innsbruck (Doktorat der scholastischen Philosophie 1926) und promovierte 1929 in Wien bei Heinrich Gomperz in Philosophie über den „Gottesbegriff Plotins“. Nach der Lehramtsprüfung in Philosophie und Geschichte unterrichtete er von 1932 bis 1948 als Gymnasialprofessor. In den dreißiger Jahren entfaltete er eine rege Vortragstätigkeit an der Volkshochschule Volksheim Ottakring.

Gemeinsam mit anderen kollaborierte Gabriel eng mit dem „Kulturreferat“ der Bezirksstelle Ottakring der Vaterländischen Front und verfasste neben einer Denkschrift, vertrauliche Dossiers unter anderem über die „politische Verläßlichkeit“ der Ausschussmitglieder der Volkshochschule.

Als Referent für Philosophie im Volksheim räsonierte Gabriel in der Reichspost über den „schärfsten Gegensatz“ zwischen katholischer und neutraler Volksbildung und sprach sich dafür aus, daß der Staat „seine allgemeinen Richtlinien und eine Erziehung zur Staatsgesinnung, Volkstreue und religiös-sittliche Grundhaltung verlangen müsse“ und stellte sich so gegen alle im Volksheim Ottakring verbliebenen Hörerinnen und Vortragende demokratischer Gesinnung.

1947 habilitierte sich Gabriel für Philosophie an der Universität Wien. Als Professor leitete Gabriel viele Jahre lang das Philosophische Institut der Universität Wien. 1972 erfolgte seine Emeritierung.

Weiterführende Literatur:

Renate Lotz-Rimbach, Zur Biografie Leo Gabriels. Revision und Ergänzung der Selbstdarstellung eines Philosophen und Rektors der Universität Wien. In: zeitgeschichte, 31. Jg., 2004, H. 6, S. 370–391.