Heinrich Gomperz
1873-1942
Der Sohn des klassischen Philologen Theodor Gomperz wurde in Wien geboren und studierte dort Rechtswissenschaften, klassische Philologie und Philosophie. Er promovierte bei
Ernst Mach. 1900 habilitierte er sich in Bern und wurde ab 1905 Privatdozent an der Universität Wien. 1920 erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen Professor, von 1924 bis 1934 bekleidete er das Ordinariat für Philosophie.
In seiner Wiener Zeit war Gomperz ein überaus engagierter Volksbildner. Neben seiner Lehrtätigkeit an der Universität hielt er regelmäßig Vorträge und Kurse zu philosophischen Themen an der
Volkshochschule Volksheim Ottakring und an der
Wiener Urania sowie im Rahmen der
Volkstümlichen Universitätsvorträge.
1934 zwang ihn der Ständestaat zur Emeritierung, ein Jahr später emigrierte er in die USA und lehrte ab 1936 an der University of Southern California in Los Angeles, wo er auch starb.
Gomperz war ein Vertreter des Empiriokritizismus, er stand dem „Wiener Kreis“ nahe und machte die neumachistische Philsophie im angelsächsischen Kulturraum bekannt. Nach seiner Lehre des Pathempirismus enthält das menschliche Bewusstsein nur Vorstellungen und Gefühle.
Weiterführende Literatur:
Heinrich Gomperz, Philosophie des Krieges in Umrissen. Acht volkstümliche Universitätsvorträge gehalten zu Wien im Januar und Februar 1915, Gotha: Verlag Friedrich Andreas Perthes 1915, 252 S.