Adam Müller-Guttenbrunn
1852-1923
Als Adam Müller in Guttenbrunn (Zabrani) im heutigen Rumänien geboren, trat der Banater Schwabe zunächst als Postbeamter in den Staatsdienst ein. Heinrich Laube entdeckte und förderte sein literarisches Talent. Müller-Guttenbrunn trat als Erzähler, Dramatiker und Feuilletonist hervor und wurde Redakteur der „Deutschen Zeitung“ in Wien.
In der Flugschriftenserie „Gegen den Strom“ verfasste er zwei Schriften mit weitreichender Wirkung: „Wien war eine Theaterstadt“ (4 Auflagen) gab die Anregung zur Gründung des Deutschen Volkstheaters und mit „Lektüre des Volkes“ (in Summe 12 Auflagen) trat Müller-Guttenbrunn gegen Schundliteratur auf. Diese Schrift bildete unter anderem eine der Grundlagen zur Schaffung des
Wiener Volksbildungsvereins (zunächst Zweigverein „Wien Umgebung des N.Ö. Volksbildunbgsvereins“), dessen Ausschuss er neben
Eduard Leisching,
Franz Migerka und Adalbert Horawitz ein Jahr lang angehörte, bis er 1888 wegen schriftstellerischer Überlastung austrat.
1892 wurde er als erster Direktor mit der Leitung des Raimundtheaters betraut, 1898 übernahm er das Kaiser-Jubiläums-Stadttheater, die heutige Volksoper, und wandte sich nach seinem Abgang 1903 ganz der Schriftstellerei zu. Er verfasste mehrere Romane und gab das anarchistische Organ „Nebelhorn“ heraus. 1919 wurde er als deutschnationaler Abgeordneter in den Nationalrat gewählt. Müller-Guttenbrunn starb in Wien.
Weiterführende Literatur:
Alexandra Müller-Guttenbrunn, Leben und Werk Adam Müller-Guttenbrunns (1852-1923) unter besonderer Berücksichtigung seiner Tätigkeit als Feuilletonist, Dipl.-Arb., Univ. Wien 1995, 175 Bl.
Hans Weresch, Adam Müller-Guttenbrunn. Sein Leben, Denken und Schaffen. 2 Bde., Freiburg im Breisgau: Selbstverlag 1975, 420 S.