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Who is Who?

Otto Glöckel
1874-1935

Der Schulreformer Otto Glöckel kam im Schulhaus von Pottendorf als Sohn eines Unterlehrers zur Welt. Seine Ausbildung erhielt er am Landeslehrerseminar in Wiener Neustadt und unterrichtete in Wien als Unterlehrer. Nach seiner Entlassung durch Karl Lueger wegen sozialdemokratischer Gesinnung – Glöckel hatte gegen die Diskriminierung der Unterlehrer protestiert – wurde er Beamter in der Unfallkrankenkasse. 1907 wurde er in den Reichsrat gewählt, 1818/19 war er Unterstaatssekretär für Inneres in der Provisorischen Regierung, von 1919 bis 1934 sozialdemokratischer Nationalratsabgeordneter.

Als Unterstaatssekretär für Unterricht (1919-20) leitete er die oberste Schulbehörde Österreichs. Er verfolgte das barrierefreie Bildungskonzept einer Gesamtschule, in der es im Gegensatz zur Drillschule demokratische Formen der inhaltlichen Mitbestimmung geben sollte. Als Präsident des Wiener Stadtschulrates (1922-34) organisierte Glöckel eine umfassende Schulreform, sie zielte auf die Erneuerung der Lehrpläne ab und auf moderne Unterrichtsmethoden mit kindgemäßen Lehrbüchern – herausgegeben durch den von der Stadt Wien gegründeten Verlag „Jugend und Volk“. Glöckel war Vorstandsmitglied der Wiener Urania und zwischen 1923 und 1930 auch deren Vizepräsident.

1934 wurde Glöckel vom austrofaschistischen Regime verhaftet und für einige Monate inhaftiert. Seine Freilassung überlebte er nur kurze Zeit.
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