Who is Who?
Heinz Hartmann
1894-1970
Der Sohn von Ludo Moritz Hartmann promovierte 1920 an der Universität Wien in Medizin und wurde, nachdem er sich schon während seines Studiums für die Freudsche Psychoanalyse zu interessieren begonnen hatte, 1925 außerordentliches Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Zunächst betreut von Karl Abraham wandte er sich nach dessen Tod Sandor Rado zu, bei dem er auch seine erste Analyse machte. 1927 veröffentlichte Heinz Hartmann „Die Grundlagen der Psychoanalyse“. Just zu dem Zeitpunkt als ihm das John Hopkins Institut ein Angebot machte, offerierte ihm Freud selbst eine Lehranalyse. Hartmann entschied sich für zweiteres und wurde bald selbst zu einem der hoffnungsvollsten Analytiker seiner Generation.
1938 floh er mit seiner Familie über die Schweiz und Frankreich in die USA nach New York. In der New Yorker Psychoanalytischen Gesellschaft wurde Hartmann, der innerhalb der Psychoanalyse für die „lch-Psychologie“ steht, bald zu einem wichtigen Vordenker. Ihm schlossen sich Ernst Kris und Rudolph Loewenstein an, mit denen er gemeinsam eine Reihe von Artikeln und Beiträgen schrieb. 1945 begründete Hartmann gemeinsam mit Ernst Kris und Anna Freud das Journal „The Psychoanalytic Study of the Child“ und in den 1950er Jahren wurde er schließlich für mehrere Jahre Präsident der „International Psychological Association“.
Wenn auch keineswegs vergleichbar mit dem Engagement seines Vaters hielt Heinz Hartmann an der Volkshochschule Volksheim Ottakring – an dem bekanntlich die Individualpsychologie unter Alfred Adler dominierte – in den Jahren zwischen 1928 und 1936 immerhin einige Einführungsvorträge – im Sommersemester 1929 hielt er seinen ersten Kurs in der Volkshochschule Volksheim Ottakring zum Thema „Einführung in die Psychoanalyse“ und hatte dabei 220 Hörerinnen und Hörer.
Heinz Hartmann starb in Stony Point, New York.
Secondary literature:
Heinz Hartmann, Die Grundlagen der Psychoanalyse, Leipzig: Thieme Verlag 1927, 192 S..Heinz Hartmann, Ich-Psychologie und Anpassungsproblem, Stuttgart: Ernst Klett Verlag 1960, 92 S.
Heinz Hartmann (Hrsg.), Moderne amerikanische Soziologie. Neuere Beiträge zur soziologischen Theorie, Stuttgart: Enke Verlag 1967, 418 S.
Sohn von Ludo Moritz Hartmann