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Who is Who?

Josef Lehrl
1884-1957

Der Volksbildner und Pädagoge Josef Lehrl wurde in Waidhofen an der Ybbs geboren und stammte als Sohn eines Kutschers aus einfachen Verhältnissen. Über die christliche Arbeiterbewegung des Ybbstales und die Jungakademikerbewegung kam Lehrl als Dozent und Vorstandsmitglied zur Volkshochschule Volksheim Ottakring.

Nach dem Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität Wien promovierte er 1916 zum Doktor der Philosophie und trat in Wien als Mittelschullehrer in den Schuldienst. Katholisch und großösterreichisch gesinnt, wurde er Arbeitskreisleiter in der Abteilung „Kulturamt“ der Vaterländischen Front. Lehrl, der in den dreißiger Jahren als Kursleiter an der Volkshochschule Volksheim Ottakring tätig war, erhielt 1938 Vortragsverbot, 1939 wurde er seines Postens als Direktor einer Realschule enthoben und zwangspensioniert. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er ins Unterrichtsministerium ein, 1945 wurde er in die Kommission für Schulgestaltung des Staatsamtes für Volksaufklärung, Erziehung und Unterricht und für Kultusangelegenheiten berufen; 1950 übernahm er die Leitung der Schulwissenschaftlichen Abteilung des Ministeriums. 1956 wurde Lehrl ordentlicher Professor für Pädagogik an der Universität Wien. Er bemühte sich insbesondere um die wissenschaftliche Grundlegung der Erwachsenenbildung.

Auch seine Arbeit für die Volkshochschulen nahm Lehrl nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf. 1946 erhielt er den ersten Lehrauftrag für Volksbildung an einer österreichischen Universität. 1949 wurde er zweiter Obmannstellvertreter der Volkshochschule Ottakring und ein Jahr später erster Präsident des 1950 gegründeten Verbandes Österreichischer Volkshochschulen; unter seiner Präsidentschaft wurde das Haus Rif zum zentralen Bildungsheim der Österreichischen Volkshochschulen. Josef Lehrl starb in Wien.
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