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Die Wiener Volkshochschulen GmbH (vormals: Verband Wiener Volksbildung)

Die Nachkriegsjahre

Bereits am 28. April 1945 fand im Volksheim Ottakring die erste Vortragsveranstaltung statt. Infolge der schlechten Verkehrsverbindung und der Teilung Wiens in Besatzungssektoren wurden in den Jahren bis 1947 mehrere Bezirksvolkshochschulen gegründet. Nach langwierigen Verhandlungen gelang es auch, die Gebäude der alten Volkshochschulen (Margareten, Urania, Ottakring, Alsergrund) aus den Beständen des „Deutschen Eigentums“ herauszulösen und den Vereinen zurückzugeben. Im Jahr 1947 konstituierten sich die Vorsitzenden der Volkshochschulvereine zum „Zentralvorstand der Wiener Volksbildung“. Die Bildungsveranstaltungen standen im Zeichen der Vermittlung lebens- und berufspraktischer Kenntnisse sowie der Erziehung zur Demokratie.

Konsolidierung

Im Jahr 1950 konstituierte sich der „Verband Wiener Volksbildung“ in fester organisatorischer Form. Die Bezirksvolkshochschulen bauten ein flächendeckendes Netz an Zweigstellen in Schulen, Amtsgebäuden und Gasthäusern auf. Bis zur Mitte der fünfziger Jahre wurden die ersten Volksheime als Nachbarschaftszentren und Bildungshäuser eröffnet. Zur Befriedigung des Nachholbedarfs an allgemeinbildenden und berufsbildenden Inhalten entstand der umfassende, mehrjährige Lehrgang der „Lebensschule“.

Neue Möglichkeiten, neue Wege

Der Abschluss des Staatsvertrages mit der Möglichkeit der freien, ungehinderten Bewegung innerhalb der Stadt öffnete den Volkshochschulen neue Wege. Sichtbarer Ausdruck dessen war die „Volksbildung auf Rädern“: Ein Kleinbus brachte Referenten und ihre technischen Geräte zu den Zweigstellen der Volkshochschulen. Um die Qualität des Angebotes zu verbessern, wurde im VWV ein Pädagogisches Referat eingerichtet. Zur Aufarbeitung der Vergangenheit und zur Orientierung in der Zeit des Kalten Krieges wurde vor allem die Zeitgeschichte forciert.

Die erste Periode der materiellen Ausgestaltung

Die 60er und 70er Jahre standen im Zeichen einer großzügigen Ausstattung der Wiener Volkshochschulen mit Gebäuden beziehungsweise einer umfassender Renovierung der bestehenden. Das Konzept der Volksheime wurde durch das der Häuser der Begegnung – Zentren mit verschiedenen Bildungseinrichtungen (Volkshochschule, Bücherei, Musikschule), Restaurant und Theatersaal (Volkstheater in den Außenbezirken) – ersetzt.

Neustrukturierung und Zentralisierung

Die Ausstattung mit Gebäuden und das dadurch erweiterte Programmangebot führte zur Ausstattung des VWV mit weitgehenden Kompetenzen: 1968 wurde ein Verwaltungsausschuss zur Erledigung der mit Bauführung und Hausverwaltung anfallenden Agenden geschaffen; 1973 erfolgte die Zentralisierung des Rechnungswesens und der Personalverwaltung mit Übergang der Personalhoheit an den VWV sowie die Erstellung eines Dienstpostenplanes und die Gliederung in Verwendungsgruppen. Mit der Einstellung von Pädagogischen AssistentInnen wurden erste Schritte zu einer Professionalisierung der Bildungsarbeit unternommen.

Die zweite Periode der materiellen Ausgestaltung

In der zweiten Hälfte der 70er Jahre wurde Wien mit rund einem Dutzend Häusern der Begegnung ausgestattet. Die Volkshochschulen erhielten dadurch die Möglichkeit, ihre Tätigkeit auf den ganzen Tag und auf alle Wochentage auszudehnen, wodurch neue Zielgruppen gewonnen werden konnten. Dies führt wiederum zur Spezialisierung einzelner Volkshochschulen auf bestimmte Programmschwerpunkte (Elektronik, Frauenbildung, Sprachen).

Der Weg zum Bildungskonzern

Seit der Mitte der 80er Jahre wurde die Zahl der Beschäftigten in mehreren Stufen auf rund 400 Personen erhöht. Damit einher ging die Übernahme neuer Tätigkeitsfelder in der integrativen Bildungsarbeit mit Zuwanderern und Langzeitarbeitslosen, in der emanzipativen Frauenbildung und in der Umweltbildung sowie auch die Zusammenarbeit mit den Wiener Universitäten bei der Gestaltung eines Vortragsprogramms von Universitätslehrern an Volkshochschulen im Rahmen des Programms University Meets Public.