Erwachsenenbildungsverbände
Die vorherrschende Organisationsform der österreichischen Volksbildung beziehungsweise Erwachsenenbildung, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend genannt wird, war und ist der Verein. Zur Erreichung von Zielen, die über den Wirkungsbereich eines Einzelvereins hinausgingen, kam es zur Bildung von Vereinsverbänden.
Der älteste dieser Verbände war der
Zentralverband der deutschösterreichischen Volksbildungsvereine, der im Jahr 1895 gegründet wurde. 1925 wurde die
Arbeitsgemeinschaft für Volksbildung am Bodensee gegründet. Diese Arbeitsgemeinschaft war ein internationaler Verband von Volksbildungsvereinen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, der der Förderung der Volksbildungsarbeit in der Bodenseeregion diente.
Obwohl in der Verfassung der Republik Österreich zur gesetzlichen Regelung der Volksbildung ein eigenes Bundesgesetz in Aussicht gestellt wurde, kam es in der Ersten Republik nicht dazu. In der Zweiten Republik wurde erst 1973 mit dem „Bundesgesetz über die Förderung der Erwachsenenbildung und des Volksbüchereiwesens aus Bundesmitteln“ eine gesetzliche Grundlage für die staatliche Unterstützung der auf Vereinsbasis wirkenden Erwachsenenbildung geschaffen.
Vor allem in der Zweiten Republik erkannten sowohl die Länder als auch der Bund die Bedeutung der verschiedenen Erwachsenenbildungsorganisationen als flexible, auf die wechselnden Anforderungen der Zeit rasch reagierende Ergänzungen zum staatlichen Bildungswesen. Beide Körperschaften zeigten daher Bereitschaft, die Einrichtungen der Erwachsenenbildung zu fördern, sofern ihnen kompetente Ansprechpartner gegenüber stünden. In der Folge kam es daher auf der Seite der Vereine zu länder- und bundesweiten verbandlichen Zusammenschlüssen, um einerseits gegenüber den subventionsgebenden Körperschaften geschlossen aufzutreten und andererseits übergreifende Aufgaben wirkungsvoll behandeln zu können.
Secondary literature:
Filla, Wilhelm: Volkshochschularbeit in Österreich – Zweite Republik. Eine Spurensuche (Neue Erwachsenenbildung, hrsg. v. Aladar Pfniß), Graz 1991.
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