Author/Authoress: | Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) |
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Title: | Memorandum. Ziele, Stellenwert und Leistungen der österreichischen Erwachsenenbildung, Maßnahmen zu ihrer Förderung und Weiterentwicklung |
Year: | 1994 |
Source: | Bergauer, Angela/Filla, Wilhelm/Schmidbauer, Herwig (Hrsg.): Kooperation & Konkurrenz. 30 Jahre Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs, Wien 2002, S. 161-169. |
[S. 161 ] Vorbemerkung
Die Erwachsenenbildung bekommt im Kontext des beschleunigten gesellschaftlichen Wandels eine zunehmende Bedeutung für die Weiterentwicklung unseres Gesellschaftssystems. Erwachsenenbildung ist nicht mehr bloße Ergänzung der Erstausbildung, vielmehr wird Erstausbildung zu einem Moment innerhalb eines lebensbegleitenden Bildungs- und Qualifikationsprozesses, und zwar aus Gründen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dynamik ebenso wie aufgrund kultureller Entwicklungen. Im österreichischen Bildungssystem hat jedoch die Erwachsenenbildung nicht jenen Stellenwert, der ihr aufgrund dieser steigenden Bedeutung zukommen müsste.
In dieser Situation hält es die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) für erforderlich, durch eine von allen Mitgliedsverbänden getragene Aussage, die Erwachsenenbildung als wesentlichen und eigenständigen Sektor des österreichischen Bildungssystems herauszustellen. Ziele und Leistungen für die Einzelnen und für die Gesellschaft sollen aufgezeigt, sowie ein Katalog öffentlicher Maßnahmen erstellt werden. Wesentlich ist dabei, die Erwachsenenbildung in Zukunft noch stärker als innovative Kraft der Vermittlung zwischen Schulbildung, Berufsausbildung und Universität sowie zwischen Wissenschaft, Kultur und Alltagswelt zur Geltung zu bringen.
Juni 1994
[S. 162 ] 1. Ziele der Erwachsenenbildung
Die in der KEBÖ vereinigten Erwachsenenbildungsverbände bekennen sich in ihrer Gesamtheit zu folgenden Zielen der Erwachsenenbildung.
Erwachsenenbildung will
[S. 163 ]
2. Stellenwert und Leistungen der Erwachsenenbildung im österreichischen Bildungssystem
Umfangreiches und vielseitiges Bildungsangebot
Mit ca. 145.000 Lehrgängen, Kursen und Seminaren im Jahr erbringt die österreichische Erwachsenenbildung ein umfangreiches und vielseitiges Bildungsangebot. In diesen Veranstaltungsformen beträgt die Zahl der Teilnahmen pro Jahr ca. 4,8 Millionen und erreicht damit die Größenordnung wichtiger Zweige des Schulwesens. In zunehmendem Maße werden Bildungsleistungen auch innerhalb der Betriebe gestaltet, weil stärker erkannt wird, dass Unternehmenserfolg in globalen Wettbewerben mehr von Qualifikation der Mitarbeiter abhängt und immer weniger von Sachinvestitionen. Über 960.000 Benutzer werden in den öffentlichen Büchereien betreut, ein großer Teil davon steht in Ausbildung.
Offener Zugang und flexibles Angebot
Die Erwachsenenbildung hat offene Zugangsvoraussetzungen und bietet freie Auswahlmöglichkeit aus einem umfangreichen Angebot. Die Pluralität der Anbieter in der Erwachsenenbildung sichert ein vielseitiges und flexibles Angebot. Im Gegensatz zum Schulsystem orientiert sich die Erwachsenenbildung am Prinzip von Bedarf und Akzeptanz. Diese Anbindung an Bedürfnisse und Nutzen des Teilnehmers sowie die weitgehende Kostenpflichtigkeit vermindern jene Fehlleitungen, die starren Systemen zu eigen sind. Der Anteil der Selbstfinanzierung der Teilnehmer ist bei weitem höher als in jedem anderen Sektor des Bildungswesens.
Geeignete Infrastruktur
Die räumliche Verteilung von Erwachsenenbildungsveranstaltungen ist in ihrer Grundstruktur flexibler als in jedem anderen Zweig des Bildungssystems. Diese Infrastruktur ist daher für ein flächendeckendes Weiterbildungsangebot ausbaubar.
Praxisbezogene Berufserfahrung
Ungefähr 38.000 Vortragende sind in der Erwachsenenbildung tätig. Den wenigen hauptberuflichen Erwachsenenbildnern stehen ca. 95 Prozent nebenberuflich bzw. ehrenamtlich Tätige zur Seite, die aus ihrem Hauptberuf praktische Berufserfahrungen einbringen.
[S. 164 ] Weiterbildung durch Dialog und Teamarbeit
In der Erwachsenenbildung kommen nur 10 bis 20 Teilnehmer auf einen Vortragenden oder Trainer. Die Teilnehmergruppen in der Erwachsenenbildung sind somit zumeist wesentlich kleiner als die Klassenschülerzahl in der Erstausbildung. Dies erlaubt die Vermittlung von Bildung im Dialog und die erwachsenengerechte Anwendung von Methoden wie Teamarbeit, Problemlösungstechniken, Konfliktlösungsstrategien usw., vor allem aber die Integration von Persönlichkeitsentwicklung mit beruflicher Qualifizierung.
Chancen für Benachteiligte
Die Erwachsenenbildung bietet den im sonstigen Bildungssystem Benachteiligten zusätzliche Möglichkeiten des Bildungserwerbs und hat hierfür spezifische Angebote entwickelt.
Erwachsenenbildung als Wirtschaftsfaktor und Berufsfeld
Als Auftraggeber (z.B. für graphisches Gewerbe, Verlagswesen, EDV-Anbieter, Lehrmittelproduzenten – wie Autoren oder Verlage –, Reiseveranstalter, Seminarhotels usw.) sowie als Berufsfeld (Trainer, Weiterbildungsplaner und -berater usw.) ist die Erwachsenenbildung ein expandierender Wirtschaftsfaktor.
Berufliche Qualifizierung
Erwachsenenbildung ermöglicht das Nachholen von Bildung, das Umsteigen auf neue Berufe und befähigt, die berufliche Qualifikation auf den neuesten Stand zu bringen. Durch diese selbstverantworteten Lernprozesse wird zu materieller Existenzsicherung und zum beruflichen Aufstieg beigetragen. Bildungsberatung gibt Orientierung und unterstützt die Entscheidung des Einzelnen.
Betriebliche Qualifizierung
Die mentale Fitness der Unternehmen wurde zum Schlüsselfaktor für den Erfolg im Wettbewerb. Personalentwicklung durch innerbetriebliche Bildungsaktivitäten oder die Entsendung von Mitarbeitern zu überbetrieblichen Bildungsveranstaltungen liegt in der Verantwortung der Führungskräfte. Technologietransfer, Ökologisierung, die Erschließung neuer Märkte bedingen Bildungsprozesse im und durch das Unternehmen. Innovation ist die Umsetzung des neuen Wissens in wirtschaftliche Anwendungen.
Sicherung qualifizierter Arbeitsplätze
Die Weiterbildung des Einzelnen und die betrieblichen Qualifizierungsmaßnahmen zusammen tragen zur Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen bei. Neben dieser präventiven Wirkung sind es bei Arbeitslosigkeit sehr oft Bildungsmaßnahmen, die die Vermittelbarkeit der Betroffenen erheblich unterstützen. Solche Maßnahmen werden in Partnerschaft zwischen Institutionen der Erwachsenenbildung und der Arbeitsmarktverwaltung geplant und umgesetzt.
[S. 165 ] Politische Bildung
Durch vielfältige Angebote trägt die Erwachsenenbildung zur Stärkung und Weiterentwicklung der Demokratie bei.
Kulturbildender Faktor
Erwachsenenbildung erweitert den kulturellen Horizont. Sie eröffnet neue Perspektiven des kulturellen Geschehens und regt zu intensiver Auseinandersetzung mit kulturellen Fragen an. Durch ihre Aktivitäten verstärkt sie den Austausch regionalen Kulturgutes auf nationaler und internationaler Ebene und wird damit zu einem wesentlichen kulturbildenden Faktor.
Kreativität
Die Erwachsenenbildung fördert die Entwicklung der (zunehmend wichtiger werdenden) Kreativität im Alltag, in der Wirtschaft und in der Politik. Allgemeine und berufsbildende Erwachsenenbildung ergänzen einander dabei.
3. Neue Herausforderungen
Erwachsenenbildung hat sich heute insbesondere folgenden Herausforderungen zu stellen:
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4. Maßnahmen zur Förderung und Weiterentwicklung der Erwachsenenbildung in Österreich
Gesamtstaatliches Handeln in der Erwachsenenbildung
Entsprechend der wachsenden Bedeutung der Erwachsenenbildung innerhalb des Bildungssystems sollen Richtlinien für die Erwachsenenbildungspolitik zwischen allen damit befassten Ministerien gemeinsam mit den anerkannten Erwachsenenbildungsinstitutionen erarbeitet werden. Die KEBÖ fordert dafür die Einrichtung eines die Bundesregierung beratenden Gremiums beim Bundesministerium für Unterricht und Kunst unter maßgeblicher Beteiligung der Erwachsenenbildungsinstitutionen. Aufgabe dieses Gremiums soll in erster Linie die Arbeit an einer Planung für die österreichische Erwachsenenbildung sein, die unbeschadet der derzeit vielfältigen Kompetenzverteilung Richtlinien für das gesamtstaatliche Handeln in Fragen der Erwachsenenbildung bietet.
Mehr öffentliche Finanzierung
Die öffentliche Förderung der Erwachsenenbildung soll als koordiniertes Zusammenspiel von Bund, Ländern und Gemeinden vor allem unter strukturpolitischen Gesichtspunkten erfolgen, wobei durch die Ausstattung der Erwachsenenbildungsinstitutionen mit qualifiziertem Personal und geeigneten Räumlichkeiten ein flächendeckendes, qualitativ hochwertiges und für die Teilnehmer preisgünstiges Weiterbildungsangebot zu gewährleisten ist.
Die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der notwendigen bildungsorganisatorischen Grundstruktur kann von den Erwachsenenbildungsinstitutionen nur durch längerfristig abgesicherte Förderungen geleistet werden. Aus diesem Grunde ist die Förderungspraxis der öffentlichen Hand für die Erwachsenenbildung von einer Ermessens- bzw. Projektförderung in eine langfristig abgesi- [S. 167 ] cherte Förderung umzuwandeln, in ihrem Umfang auszuweiten und nach Richtlinien abzuwickeln, die über ein Budgetjahr hinaus gelten. Im Bereich des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst ist eine weitere Anhebung der Mittel aus dem Titel des Erwachsenenbildungs-Förderungsgesetzes erforderlich. Die erfreulicherweise in den letzten Jahren erfolgte sukzessive Aufstockung dieses Budgetansatzes (von ca. 90 Millionen Schilling auf ca. 160 Millionen Schilling) ist fortzusetzen. Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeitslose sollen über kurzfristige Qualifikationsanpassungen hinaus den Teilnehmern neue berufliche Perspektiven eröffnen. Bei der Reform der Arbeitsmarktverwaltung ist vor allem der Gesichtspunkt zu beachten, dass jene finanziellen und personellen Ressourcen vorhanden sind, die die Chancen und Möglichkeiten der Arbeitnehmer auf berufliche Neuorientierung in erforderlichem Ausmaß gewährleisten. Da die Weiterbildungsbereitschaft der Berufstätigen einen wesentlichen Faktor darstellt, um den Wirtschaftsstandort Österreich zu sichern und zu stärken, muss auch die Mitverantwortung des Wirtschaftsministeriums für die Förderung beruflicher Qualifikation betont werden, was selbstverständlich auch für die berufliche Weiterbildung zutreffen muss. Ebenso sind in den Ministerien für Wissenschaft und Forschung, Umwelt, Jugend, Familie bzw. Land- und Forstwirtschaft die jeweils thematisch orientierten Bemühungen im Bereich der Erwachsenenbildung zu verstärken.
Förderung des Einzelnen – Motivation, Zeit, Geld
Neben der institutionellen Förderung für die Infrastruktur der Erwachsenenbildung sollen Bund, Länder und Gemeinden an einer breiten Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung mitwirken, um die Nachfrage nach Weiterbildung zu stimulieren. Die Frage der Verwendung von Arbeitszeit für Weiterbildungszwecke ist derzeit nicht geregelt, liegt also im Ermessen des einzelnen Arbeitgebers. Schon jetzt investieren viele Arbeitnehmer Freizeit, um sich weiterzubilden. Sie profitieren nicht nur persönlich davon, sondern leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich und seiner Betriebe. Die KEBÖ fordert Regierung und Sozialpartner auf, eine Regelung für einen sozial abgesicherten und für die Betriebe verkraftbaren Anspruch auf Weiterbildungszeit für alle Arbeitnehmer zu finden. Eine weitere Unterstützung für die Förderung der Bildungsnachfrage liegt in der direkten finanziellen Abgeltung von Weiterbildungskosten (z.B. im Rahmen der Arbeitnehmerförderung und Arbeitsmarktförderung, bzw. durch Stipendien für Berufstätige im Zweiten Bildungsweg). Die steuerliche Anerkennung von Weiterbildungskosten ist völlig unzeitgemäß eingeschränkt. Auch hier ist ein wichtiges Signal der öffentlichen Hand dringend geboten.
[S. 168 ] Mehr MitarbeiterInnen in der Erwachsenenbildung
Die Erwachsenenbildungsinstitutionen bedürfen zur Bewältigung der ihr zuwachsenden Aufgaben wesentlich mehr hauptberufliches Stammpersonal, als ihnen heute zur Verfügung steht. Da die Umlegung der Personalkosten auf die Teilnehmerbeiträge Bildungsbarrieren errichten würde, müssten die Erwachsenenbildungsverbände durch langfristige Gewährung öffentlicher Zuschüsse zu den Personal- und Weiterbildungskosten entlastet werden. Daneben ist die Erwachsenenbildung weiterhin auf den Einsatz nebenberuflicher Kursleiter und Vortragender auf Honorarbasis angewiesen. Auch entspricht es einem Grundprinzip, wonach aus der Praxis für die Praxis gelehrt wird. Dieser Wissenstransfer durch nebenberuflich Tätige soll wie bisher innerhalb des entsprechenden arbeits- und sozialrechtlichen Rahmens auf Honorarbasis aufrechterhalten bleiben.
Öffentliche Einrichtungen für die Erwachsenenbildung
Zur Verwirklichung eines flächendeckenden Angebotes der Erwachsenenbildung ist der Raumbedarf der Erwachsenenbildung bei Maßnahmen der Stadt- und Dorferneuerung zu berücksichtigen. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Möglichkeiten soll den Institutionen der Erwachsenenbildung die Mitbenutzung von Räumen und technischen Einrichtungen öffentlicher Institutionen (Schulen, Universitäten, u.a.) möglich sein. Darüber hinaus ist die Schaffung eigener Räumlichkeiten und Einrichtungen zu fördern.
Zeitgemäße Ausstattung Öffentlicher Büchereien
Der Kulturtechnik Lesen als Schlüsselqualifikation kommt im Rahmen der mobilen Gesellschaft in Zeiten der europäischen Integration verstärkte soziale, kulturelle und ökonomische Bedeutung zu. Öffentliche Büchereien betreiben Leseförderung auf breiter Basis. Ihre aktuelle Aufgabe ist aber auch die Sicherung des Zugangs zu Literatur und umfassender Information als Chance persönlicher Weiterentwicklung und als Grundlage für Individualität und Selbstbestimmung aller Bürger. Mit wachsendem Wohlstand und Bildungsniveau in einer Informationsgesellschaft sind auch die Anforderungen an Öffentliche Büchereien gestiegen. Diese Ansprüche können nur befriedigt werden, wenn die mangelhafte Struktur und Ausstattung des Österreichischen Büchereiwesens durch Zusammenwirken von Trägern, Gemeinden, Ländern und Bund zur Förderung regionaler Kooperation und Vernetzung, verbesserter Ausbildung der Mitarbeiter und einer besseren Personal-, Sach- und Medienausstattung weiterentwickelt wird. Die Rahmenbedingungen dieser Qualitätsverbesserung sollen in einem Österreichischen Büchereigesetz festgeschrieben werden. Zur Professionalisierung der Mitarbeiter auf EU-Niveau ist es notwendig, eine Fachhochschule für Informationsberufe einzurichten.
Bildungsinformation und Bildungsberatung
Von den Organisationen der Erwachsenenbildung werden in Zukunft größere Anstren- [S. 169 ] gungen auf dem Gebiet der Bildungsinformation und Bildungsberatung erwartet. Dazu wird verstärkte Information über die Angebote der Erwachsenenbildung im Rahmen der Berufsorientierung und Berufsinformation an den Schulen erforderlich sein. Zusätzlich sollen regelmäßige Informationssendungen des Österreichischen Rundfunks über aktuelle Weiterbildungsmöglichkeiten für Erwachsene diese Aufgabe unterstützen. Ein bundesweites „Bildungsinformationsservice“ ist, angeknüpft an die bereits bestehenden Versuche, rasch umzusetzen.
Forschung in der Erwachsenenbildung
Im Rahmen der Forschungsförderung sind Projekte der Grundlagenforschung in der Erwachsenenbildung verstärkt zu berücksichtigen. Die KEBÖ steht dabei als beratende Organisation zur Bedarfserhebung jederzeit den in Frage kommenden öffentlichen Auftraggebern bzw. Universitätsinstituten zur Verfügung.
Zweiter Bildungsweg
Das Nachholen von schulischen Abschlüssen und das Erwerben von Berechtigungen auf dem Zweiten Bildungsweg verlangt eine auf die Lebenssituation Erwachsener in Beruf und Alltag abgestimmte Lernsituation. Bestehende Schulversuche, die mit verschiedenen Modellen den Berufstätigen entgegenkommen, sollen in das Regelschulwesen überführt werden, damit alle Abendschulen in der Lage sind, solche Angebote zu machen. Außerdem muss die Möglichkeit bestehen, Zeugnisse für Teilabschlüsse zu erhalten, sodass der Gesamtabschluss auch im Rahmen eines Modulsystems erreicht werden kann. Diese Maßnahmen können nicht nur zu einer erwachsenengerechten Lernsituation, sondern gleichzeitig auch einem effizienteren Einsatz der Mittel im Bereich der Abendschulen ohne Qualitätsverlust beitragen.
Anerkannte Abschlüsse
Viele im Arbeitsleben nachgefragte und eingesetzte Qualifikationen können derzeit nicht durch einen Bildungsabschluss nachgewiesen werden, was vielfach zu Nachteilen am Arbeitsmarkt und für die berufliche Entwicklung führt. Deshalb sollen für diesen Bereich im Rahmen der Erwachsenenbildung neue Möglichkeiten eröffnet werden, anerkannte Abschlüsse zu erreichen. Dabei ist besonderes Augenmerk auf die Entwicklung innerhalb der Europäischen Union zu legen.
Fernkurse
Fernkurse, kombiniert mit ausreichenden Kontaktmöglichkeiten zwischen Lernenden und Lehrenden, zum Beispiel in Form von Studienzirkeln, werden zunehmend eine wichtige ergänzende Funktion bei der Öffnung des Zugangs zur Weiterbildung haben. Vor allem Berufstätige mit unregelmäßigen Arbeitszeiten und aus abgelegenen Regionen, aber auch Eltern mit kleinen Kindern können davon profitieren. Ein von der öffentlichen Hand unterstütztes Fernkurssystem soll eine klar definierte Palette von wesentlichen Qualifikationsmöglichkeiten anbieten.
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