Allgemeine Erwachsenenbildung gewann ihr Selbstverständnis vor allem aus der tradierten Unterscheidung zwischen Bildung und Ausbildung und in der Abgrenzung zur beruflichen Erwachsenenbildung. Im Kontext der heute bildungspolitisch dominierenden Strategien zum lebensbegleitenden Lernen mit ihren Ansprüchen auf Steuerung, Standards, Evaluierung usw. verlieren diese Unterscheidungen (in durchaus zwiespältiger Weise) an Bedeutung.
Denn für allgemeine Erwachsenenbildung waren/sind immer auch freie, offene und politische Praxisformen bestimmend, die in radikalem Widerstreit stehen mit den neuen Steuerungsansprüchen. Diesen Eigen-Sinn allgemeiner Erwachsenenbildung behandeln wir in diesem Semester anhand theoretischer Konzepte und praktischer Beispiele: Erwachsenenbildung als gesellige Unterhaltung und als gemeinschaftliches Engagement, als ehrenamtliche Praxis in Gemeinden und Stadtteilen, als gelebte Philosophie der Praxis im Sinne Antonio Gramscis, als gemeinsames künstlerisch-kreatives Handeln, als Praxis selbstbestimmter Lerngemeinschaften usw.
Konzept und Organisation