Zentralverband der deutschösterreichischen Volksbildungsvereine
Die in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entstandenen Volksbildungsvereine bemühten sich bald um engere Zusammenarbeit. Nach dreijährigen Verhandlungen konnte im Jahr 1895 der „Zentralverband der deutschösterreichischen Volksbildungsvereine“ gegründet werden. An der Gründungsversammlung nahmen Vertreter von Volksbildungsvereinen aus Böhmen, Niederösterreich und Wien teil. Nach und nach traten weitere Vereine bei. Im Jahr 1906 konnten 18 Mitgliedsvereinen registriert werden, die insgesamt rund 67.700 Mitglieder vertraten.
Der Zentralverband sah seine Aufgaben hauptsächlich in der wissenschaftlichen und theoretischen Durchdringung des Volksbildungswesens, in der Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung für die verschiedenen Mitgliedsvereine sowie in der Implementierung volksbildnerischer Einrichtungen auch im ländlichen Bereich. Bei den insgesamt neun dokumentierten Delegiertenversammlungen wurde Fragen der weltanschaulichen Neutralität und der wissenschaftlichen Orientierung der Bildungsarbeit sowie Fragen nach der staatlichen Subventionierung viel Raum gewidmet.
Mit dem Ersten Weltkrieg kam die Tätigkeit des Zentralverbandes zum Erliegen, mit dem Zerfall der Habsburgermonarchie ging er schließlich unter.
Weiterführende Literatur:
Filla, Wilhelm: Der Centralverband der deutschösterreichischen Volksbildungsvereine. Ein bisher unbekanntes Instrument zur Modernisierung der modernen Volksbildung. In: Erhard Schlutz/Heinrich Schneider (Hg.), Die Internationalität der Volkshochschulen – Vom grenzüberschreitenden Kulturaustausch zur interkulturellen Bildung (= Referate der 21. Konferenz des Internationalen Arbeitskreises zur Aufarbeitung historischer Quellen der Erwachsenenbidlung, Deutschland - Österreich - Schweiz, hg. vom Institut für Interantionale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V.), Bonn 2003, S. 12-25.
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