Österreichische Leo-Gesellschaft
Auf dem 2. Allgemeinen österreichischen Katholikentag wurde der Plan gefasst, im Sinne Papst Leos XIII. auch in Österreich eine Leo-Gesellschaft als Katholischen Verein zur Förderung wissenschaftlicher Forschung und Publizistik und zur Wahrung christlicher Grundsätze auf allen Wissensgebieten zu gründen. Die Gründung erfolgte am 28. Jänner 1892. Erster Präsident war der konservative Bildungspolitiker und Historiker Joseph Alexander Freiherr von Helfert, langjähriger Sekretär war der Universitätsprofessor für Moraltheologie und Sozialpolitiker Franz Martin Schindler.
Die Leo-Gesellschaft gliederte sich nach und nach in Sektionen, von denen die bedeutendsten waren: Geschichte und Philosophie (1892), Sozial- und Rechtswissenschaft (1895), Bildende Kunst (1901), Pädagogik (1902) sowie Literatur und Sprachwissenschaft (1917). Daneben bestand auch noch die Autorenrunde „Leo-Stube“, in der sich verschiedene katholische Schriftsteller (Rudolf Henz, Richard von Kralik) zusammenfanden.
Vorübergehend unterhielt die Leo-Gesellschaft auch Zweigstellen in Innsbruck und Salzburg. Ihre wissenschaftspopularisierende Tätigkeit entfaltete die Leo-Gesellschaft in der Veranstaltung von Kongressen, Ausstellungen, Kursen und Vorträgen. Daneben produzierte sie auch eine Vielfalt an Publikationen, vor allem das „Jahrbuch der Leo-Gesellschaft“ (1892-1937, ab 1924 „Jahrbuch der österreichischen Leo-Gesellschaft“).
Im Jahr 1938 stellte die Leo-Gesellschaft ihre Tätigkeit ein, am 7. März 1939 erfolgte die behördliche Auflösung. Am 8. Oktober 1945 wurde die Wiener Katholische Akademie mit dem Auftrag gegründet, die Tradition der Leo-Gesellschaft fortzusetzen.
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